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Bewerbung: So startet man gekonnt ins Anschreiben

Neugierig machen und zum Weiterlesen motivieren: Das ist die Aufgabe des ersten Satzes einer Bewerbung. Viele verzweifeln an der perfekten Formulierung. Wie man den Einstieg ohne Floskeln meistert.
Frau schreibt Bewerbung
Der erste Satz eines Anschreibens sollte überzeugen. Dabei zählt vor allem eins: Floskeln zu vermeiden. © Christin Klose/dpa-tmn

Der Einstieg in ein Anschreiben kann eine echte Herausforderung sein. Wie weckt man das Interesse des potenziellen Arbeitgebers, ohne in Phrasen zu verfallen? Viele ringen mit dem ersten Satz. Obwohl er nicht alles ist, was in der Bewerbung zählt, sollte er dennoch überzeugen. Wie gelingt das am besten?

Leider gibt es nicht den einen perfekten Satz: «Da zu dieser Frage je nach Arbeitgeber und lesenden Personen der Bewerbung wahnsinnig viele unterschiedliche Antworten existieren, gibt es nicht die eine perfekte Lösung, die für alle Bewerberinnen und Bewerber gelten kann», so Ben Dehn vom Bewerbungsservice «Die Bewerbungsschreiber». Dennoch gibt es einige Punkte, die bei der Suche nach einem guten Einstieg helfen können.

Einstieg in die Bewerbung: Wann Recruiter weiterlesen

So sollte der Einstieg in ein Anschreiben eines direkt verdeutlichen, sagt Dehn: «Warum die Bewerbung in diesem Moment auf dem Tisch liegt, und dass das Ganze seine Berechtigung hat.»

Dazu greifen Bewerberinnen und Bewerber am besten ein zentrales Auswahlkriterium aus der Stellenanzeige auf - etwa Berufserfahrung oder einen relevanten Bildungsabschluss. Ein konkreter Bezug zum Unternehmen oder zur Stelle zeigt zudem, dass das Anschreiben nicht beliebig an verschiedene Arbeitgeber gesendet wurde.

Wer passende Erfahrung mitbringt, dem empfiehlt Dehn, bereits in der Einleitung auf den potenziellen Mehrwert einer Einstellung hinzuweisen. «Hierbei muss man nicht orakeln.» Vielmehr gehe es darum, das zentrale Problem ausfindig zu machen, das durch die Stellenbesetzung gelöst werden soll. Hilfreich ist es, einen beruflichen Erfolg in diesem Bereich zu erwähnen oder das vorhandene Know-how anzureißen, um es im Hauptteil des Anschreibens weiter auszuführen.

Wer nicht genug erwähnenswerte Erfahrung vorweisen kann, sollte in der Einleitung die eigene Motivation stärker in den Fokus rücken. «Geht in euch und kramt hervor, was diesen Arbeitgeber oder den konkreten Job besonders ansprechend und spannend für euch macht», rät Ben Dehn. 

Wichtig: Floskeln vermeiden

Bei all dem Druck um den überzeugenden ersten Satz und angetrieben von dem Gefühl, selbst nicht kreativ genug zu sein, neigen Bewerberinnen und Bewerber häufig dazu, sich einen cleveren, pfiffigen, forschen oder humorvollen oder Einstiegssatz im Netz zu suchen. Keine gute Idee, findet Dehn. «Beliebte Sätze werden gerne oft kopiert.» So würden selbst ursprünglich vermeintlich geeignete Einstiegssätze schnell zur «abgedroschenen Floskel». 

Sein Tipp, um Floskeln zu vermeiden: Die Stellenanzeige im Blick behalten und sich gründlich mit den Kerninhalten der Position und dem Charakter des Unternehmens auseinandersetzen. «Nur, indem ich recherchiere, finde ich auch Informationen, die mich persönlich im Bewerbungsprozess weiterbringen werden.» Erlaubt und mitunter sogar nützlich seien Standardformulierungen aber in der E-Mail, in der man die Bewerbungsunterlagen versendet. 

Wie die KI beim Einstieg ins Anschreiben helfen kann

Und wie sieht es mit Chatbots aus? Können die nicht Impulse für einen guten Einstieg ins Anschreiben geben? «Ein Chatbot kann zu einem gewissen Teil sicherlich helfen und wird bei entsprechend geeignetem Prompt ein besseres Ergebnis liefern als eine heruntergeladene Mustervorlage», findet Bewerbungsberater Dehn. 

Bewerberinnen und Bewerber müssen ihm zufolge aber immer umfangreich nacharbeiten. Ein komplett KI-generiertes Anschreiben sei nicht für eine Bewerbung nutzbar. Wer etwas Übung im Texten hat oder sich generell sprachlich auszudrücken weiß, fährt laut Dehn ohnehin besser ohne Chatbot.

© dpa
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