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Manche Krankheiten begünstigen Vitamin-B12-Mangel

Zu wenig Vitamin B12 im Körper zu haben, wirkt sich negativ aus. Doch einige Menschen haben ein erhöhtes Risiko für solch einen Mangel, etwa wenn sie an Diabetes oder einer Refluxkrankheit leiden.
Vitamin B12
Vitamin B12 ist wichtig für das Nervensystem, doch Medikamente wie Metformin und Säureblocker können die Aufnahme beeinträchtigen. © Bernd Diekjobst/dpa-tmn

Vitamin B12 ist wichtig für verschiedene Zellfunktionen und das Nervensystem. Eigentlich sind die Menschen hierzulande gut versorgt mit diesem Nährstoff. Aber die Aufnahme von Vitamin B12 kann beeinträchtigt werden durch Krankheiten oder Medikamente. Darauf weist die Landesapothekerkammer Hessen hin.

Betroffene sind etwa Patienten, die an Typ-1-Diabetes leiden. Oder auch diejenigen, die über einen längeren Zeitraum das Diabetes-Typ-2-Medikament Metformin oder Säureblocker einnehmen. 

Symptome des Mangels

Das tritt typischerweise bei einem Vitamin-B12-Mangel auf: ein Kribbeln oder Brennen an Händen und Füßen, blasse Haut, eine rot verfärbte oder schmerzende Zunge sowie eingerissene Mundwinkel.

Möglich sind auch Gedächtnisstörungen, Stimmungsschwankungen, Kraftlosigkeit, starke Müdigkeit oder Schlaf-, Seh- und Koordinationsstörungen. In extremen Fällen kann es zu Bewegungsstörungen, Lähmungserscheinungen und spastischen Krämpfen kommen.

Achtung allerdings: Hinter manchen Anzeichen steckt vielleicht eine andere Ursache. Kribbelnde oder schmerzende Gliedmaßen können zum Beispiel auch die direkte Folge einer Diabeteserkrankung sein.

Das passiert im Körper

Vitamin B12 nehmen wir vor allem über tierische Lebensmittel auf. Angelangt im menschlichen Magen, muss es dort gebunden und weitertransportiert werden. Bei einem Typ-1-Diabetiker kann eine Autoimmunreaktion diese Bindung aber stören.

Auch Säureblocker wie Pantoprazol, Omeprazol und Esomeprazol, eingesetzt bei Sodbrennen oder Refluxbeschwerden, stören den Prozess. Sie verhindern, dass genug Vitamin freigesetzt wird. Denn Magensäure löst das Vitamin B12 aus der Nahrung, damit es weiterverwertet werden kann.

Das Medikament Metformin, das übergewichtige Typ-2-Diabetiker oft einnehmen, kann den B12-Weitertransport einschränken. Und oft verdoppelt sich das Problem, weil Typ-2-Diabetiker häufig zusätzlich an einer Refluxkrankheit leiden. Sie nehmen also sowohl Metformin als auch Säureblocker ein.

Was kann man tun?

Um Folgeschäden zu verhindern, ist es wichtig, einen Vitamin-B12-Mangel früh zu erkennen und auszugleichen. Nimmt ein Patient oder eine Patientin also schon länger Metformin oder Säureblocker oder gibt es Hinweise auf einen Mangel, sollten regelmäßig die Vitamin-B12-Werte geprüft werden.

Ein diagnostizierter Mangel kann mit Spritzen oder hoch dosierten Präparaten zum Einnehmen behoben werden. Die meisten Menschen nehmen Tabletten oder Kapseln ein. Laut der Apothekerkammer reicht eine Dosis von 1000 Mikrogramm aus.

© dpa
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