Tech-Milliardär Elon Musk verlegt auch den Sitz seiner Weltraumfirma SpaceX und der Online-Plattform X von Kalifornien nach Texas. Zur Begründung verwies Musk auf ein kalifornisches Gesetz, das Schulen erschwert, Eltern über die sexuelle Orientierung der Kinder zu informieren. Dafür ist nun die Zustimmung der Kinder erforderlich. Musk bezeichnete das Gesetz bei X als letzten Tropfen, der zum Umzug geführt habe
Musk steht politisch auf Position der amerikanischen Rechten und wetterte unter anderem gegen die ärztliche Betreuung von Jugendlichen, die sich nicht mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren. Das hat laut seiner im vergangenen Jahr erschienenen Biografie auch eine persönliche Vorgeschichte. Eines seiner älteren Kinder änderte das Geschlecht und will keinen Kontakt zu Musk haben, wie sein Biograf Walter Isaacson schrieb.
SpaceX hatte die Zentrale bisher in Hawthorne im Großraum Los Angeles - auch wenn große Teile der Anlagen samt Startrampen bereits in Texas beheimatet waren. Dieser aus dem Boden gestampfte Ort mit dem Namen Starbase soll künftig auch der Hauptsitz der Firma sein.
«Banden gewalttätiger Drogenabhängiger»
X behielt als Nachfolgedienst von Twitter die Zentrale in San Francisco - und soll nun nach Austin umziehen. Musk verband die Ankündigung mit einem Seitenhieb gegen die Stadt, die vor allem in konservativen politischen Kreisen im Niedergang gesehen wird. Er habe genug davon gehabt, sich vor «Banden gewalttätiger Drogenabhängiger» wegzuducken, nur um ins Gebäude zu kommen, schrieb Musk bei X. Der Tech-Milliardär wird stets von mehreren Leibwächtern begleitet und muss nur ein paar Meter zwischen Auto und dem Gebäudeeingang gehen.
Musk ist auch Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla - und ließ die Firma bereits aus Palo Alto im kalifornischen Silicon Valley ebenfalls nach Austin umziehen. Er war unter anderem unzufrieden mit den Lockdowns zu Beginn der Corona-Pandemie, die auch die Produktion in Teslas Stammwerk im kalifornischen Fremont zeitweise lahmlegten. Musk beschimpfte die Einschränkungen, die die Menschen vor Ansteckung schützen sollten, als «faschistisch».