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Wie die Schweiz im weltweiten Goldhandel mitmischt

Gold aus Ghana, Gold aus Russland, Gold aus Dubai: Die Schweiz ist eine internationale Drehscheibe für Goldgeschäfte. Wie sauber ist dieser Handel in einem der reichsten Länder der Welt?
TV-Ausblick 3sat -
Autor Dave Leins mit einem Goldbarren . © Srf/3sat/dpa

Die Schweiz ist eine internationale Drehscheibe für Gold. Wie sauber diese Geschäfte sind, hat der Filmemacher Dave D. Leins untersucht. Die Dokumentation ist am 10. Dezember um 22.25 Uhr bei 3sat zu sehen. 

In der wohlhabenden Schweiz liegen nicht nur unzählige Goldbarren in den Tresoren der reichen Leute. Auch vier der sieben größten Goldraffinerien der Welt sind dort ansässig. Sie verarbeiten nach Angaben des Branchenverbandes rund ein Drittel der globalen Goldproduktion, andere glauben sogar: die Hälfte. 

Diese Produktion steht in keinem guten Ruf, unter anderem wegen Kinderarbeit, Ausbeutung, Terrorfinanzierung und Umweltzerstörung. Was tut die Schweiz, damit kein «schmutziges Gold» ins Land kommt? 

Verdächtige Goldquellen

«Edelmetall aus fragwürdigen Quellen hat keinen Platz in der Schweiz», sagt der Präsident des Dachverbandes der Edelmetallverarbeiter und -händler, Christof Wild, in dem Film. 

Eigentlich kann die Herkunft von frisch geschürftem Gold anhand der Zusammensetzung des Materials heute zu jeder Mine zurückverfolgt werden. Ob das dann auch getan wird, ist eine andere Frage. Kritiker argwöhnen zum Beispiel, dass trotz Sanktionen auch russisches Gold in die Schweiz gelangt. Einfuhren aus Nachbarländern Russlands seien seit Beginn der Sanktionen verdächtig stark gestiegen, heißt es in dem Film. 

Der Filmemacher zeigt auch die skandalöse Seite der Goldproduktion: wie sich Goldschürfer in Ghana beim Einsatz von giftigem Quecksilber lediglich die Nase zuhalten, wie Flüsse an den Minen durch giftiges Abwasser veröden, wie dort Zwischenhändler Gold ohne Frage nach der Herkunft kaufen, mischen und weiterverkaufen. Ein Informant erzählt, wie Gold nach Dubai geschmuggelt wird. 

Die Schweiz, das Gold und die Nazis

Kritiker verlangen schärfere Regeln, aber das Schweizer Parlament tut sich schwer. Ein Vorstoß der Grünliberalen, Schlupflöcher im Handel mit russischem Gold zu schließen, wurde dieses Jahr abgelehnt. Die Schweizer Raffinerien beteuern, sie wollten mehr Transparenz bei den Lieferketten, vor die Kamera wollte allerdings kaum einer.

Der Filmemacher erwähnt auch die unrühmliche Geschichte der Schweiz mit Gold. So ließen die Nazis im Zweiten Weltkrieg Raubgold von Nationalbanken und enteigneten Juden in der Schweiz einschmelzen und mit deren Stempel «reinwaschen». Die Machenschaften hatte der Schweizer Soziologe Jean Ziegler Ende der 1990er Jahre schon in seinem Buch «Die Schweiz, das Gold und die Toten» enthüllt. Er wurde deshalb in seiner Heimat als Nestbeschmutzer verunglimpft.

Unwillkürlich verleitet die Reportage dazu, beim nächsten Griff ins Schmuckkästchen an die lehmverschmierten jungen Männer zu denken, die das Edelmetall teils unter Einsatz ihres Lebens aus der Erde holen.

© dpa ⁄ Christiane Oelrich, dpa
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