Smart Homes sollen das Leben einfacher machen. Mit nur wenigen Klicks auf dem Smartphone oder einem Sprachbefehl kannst Du Licht, Heizung oder auch die heimische Musikanlage bequem steuern. Doch was wäre, wenn Dein Smart Home ein eigenes Bewusstsein hat und sich eines Tages gegen Dich wendet?
In der neuen Netflix-Serie Cassandra passiert genau das und die titelgebende elektronische Assistentin (Lavinia Wilson) entpuppt sich nicht nur als eine aufmerksame Haushaltshilfe, sondern auch eine waschechte Tyrannin. So wird das neue Haus von Samira (Mina Tander), ihrem Mann David (Michael Klammer) und ihren Kinder Fynn (Joshua Kantara) und Juno (Mary Amber Oseremen Tölle) bald zu einem alles kontrollierenden und manipulierenden Gefängnis.
Im Laufe der Serie werden einige dunkle Geheimnisse enthüllt, bevor es im Finale zum packenden Showdown kommt. Falls Du dabei etwas den Überblick verloren hast, erklären wir Dir hier das Ende von Cassandra im Detail.
Wer ist Cassandra wirklich?
Wie sich herausstellt, ist Cassandra weit mehr als das älteste Smart Home Deutschlands – und eine künstliche Intelligenz schon gar nicht. Tatsächlich war sie einst ein Mensch, der in den 70er-Jahren selbst in dem Haus gewohnt hat. Wie nach und nach in Rückblicken aufgedeckt wird, war ihr Name damals noch Cassandra Schmitt und sie war mit dem Wissenschaftler Horst (Mark Lewis) verheiratet.
Gemeinsam hatten sie einen Sohn, Peter (Elias Grünthal), der unter der fehlenden Aufmerksamkeit seines Vaters litt. Für Horst entsprach Peter nicht seinen verqueren Männlichkeitsidealen. Als Cassandras erneut schwanger wurde, war Horst umso besessener davon, dass es diesmal ein „richtiger“ Sohn wird. Um möglichst früh Gewissheit über das Geschlecht des Babys zu bekommen, testete er an Cassandra ein experimentelles Gerät, eine Art Vorgänger des Ultraschalls.
Dabei stellte sich zu Horsts Missfallen nicht nur heraus, dass es ein Mädchen ist, auch beim Scanvorgang selbst ging etwas gehörig schief. Das Gerät verursachte bei Cassandra Schmerzen und schien ihren Bauch geradezu magnetisch anzuziehen. Die Folgen sind schrecklich.
Jahre später zeigten sich bei Cassandra erste Symptome von Schwindel, Verwirrung und Sprachstörungen. Ein Besuch beim Arzt förderte zutage, dass ihr gesamter Körper von Krebs zerfressen ist. Der Laborassistent, der Horst damals beim Scan von Cassandras Bauch half, bestätigte ihr später, dass der Krebs durch die Strahlung des experimentellen Geräts verursacht wurde.
Für eine Heilung hatte sich die Krankheit zu diesem Zeitpunkt schon viel zu weit ausgebreitet. Cassandra würde sterben.
Wie wurde Cassandra zum Smart Home-Geist?
Als klar war, dass ihre Diagnose ein Todesurteil ist, erinnerte sich Cassandra an eine neue Erfindung von Horst. Laut ihm würde es diese ermöglichen, alle Krankheiten zu heilen und Menschen quasi unsterblich zu machen. Doch im Gespräch mit Horst wird klar, dass es ganz so einfach dann doch nicht ist.
![Lavinia Wilson in Cassandra](https://s3-eu-central-1.amazonaws.com/vodafone-featured/wp-content/uploads/2025/01/20174620/Cassandra-Lavinia-Wilson.jpg)
Cassandra war nicht immer ein Bildschirm auf Rädern. — Bild: Netflix
Die Erfindung heilt den Körper nicht, sondern erzeugt eine digitale Kopie des Gehirns. Dabei werden nicht nur Erinnerungen, sondern die gesamte Persönlichkeit eines Menschen gespeichert. Nur der Geist, nicht der Körper, kann auf diese Weise digital weiterleben. Wenn man es denn Leben nennen will.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Horst die Technik aber – wenn auch erfolgreich – nur an Tieren ausprobiert. Cassandra erklärte sich jedoch dazu bereit, die erste menschliche Testperson zu werden. Der Serverraum im Keller wurde gebaut und im ganzen Haus Bildschirme für die Smart Home-Version von Cassandra angebracht. Der Prototyp des Roboters, mit dem sie sich später durch das Haus bewegen kann, stand da schon bereit.
Dann wurde die Operation durchgeführt und war ein voller Erfolg. Cassandra der Mensch starb und sie wurde als digitales Bewusstsein und Bestandteil des Hauses wiedergeboren.
Margarethe: Die geheime Tochter von Cassandra
Wie im Laufe der Serie herauskommt, war Peter gar nicht das einzige Kind von Cassandra und Horst. Ihre Tochter Margarethe, mit der sie zum zweiten Mal schwanger war, starb gar nicht bei der Geburt. Stattdessen wurde sie durch die Strahlung des experimentellen Scanners schwer entstellt zur Welt gebracht.
Auf Drängen von Horst ließ das Ehepaar die Welt aber glauben, dass Margarethe gestorben sei. Offensichtlich fürchtete Cassandras Mann die Reaktionen der Gesellschaft und wollte seinen Ruf nicht in Gefahr bringen. Möglicherweise war ihm auch bewusst, dass spätestens bei einem Arztbesuch herauskommen würde, dass er und sein Gerät Schuld an dem Zustand des Kindes sind. Das Mädchen sollte ihr Leben im Geheimen, in einem versteckten Raum des Hauses, verbringen.
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In der Gegenwart kommt Samira hinter die Tatsache, dass Cassandra ein weiteres Kind hatte und findet später in dem geheimen Zimmer die sterblichen Überreste von Margarethe.
Hat Cassandra ihren Mann und ihren Sohn ermordet?
Lange gehen Samira und auch wir als Zuschauer:innen davon aus, dass Cassandra ihren Mann und ihren Sohn getötet hat. Immerhin wird schon am Anfang gezeigt, dass sie beziehungsweise ihr Roboter am Ort des Autounfalls war, bei dem die beiden ums Leben kamen. Das entdeckt auch Samira, als sie auf einem alten Zeitungsfoto vom Unfallort Cassandras Roboter erkennt.
Und aus Cassandras Sichtweise gab es auch durchaus Grund für einen Mord. Immerhin hatte Horst noch vor ihrer Verwandlung eine Affäre mit ihrer Freundin Birgit, die, wie sich herausstellt, auch noch ein Kind von ihm bekam. Als Horst sich von der digitalen Cassandra zunehmend gestört und eingeengt fühlte, schaltete er sie kurzerhand ab und ließ Birgit ins Haus einziehen.
Was er jedoch nicht wusste: Cassandra hatte den Labortechniker, der für ihre Erkrankung mitverantwortlich war, erpresst. Auf ihre Anweisung hin war der Aus-Schalter nicht mehr als eine Attrappe. Nur Cassandra selbst kann sich abschalten. Daraufhin versucht Cassandra Birgit zu töten und verletzt sie mit der Backofentür schwer am Kopf.
Die darauffolgende Flucht aus dem Haus von Horst, Peter sowie Birgit und ihrem Kind läuft jedoch nicht so ab, wie es zunächst scheint. Wie erst später gezeigt wird, stimmte Cassandra zu, dass sie das Haus verlassen. Ihre einzige Bedienung: Horst müsse Margarethe mitnehmen.
Das tat dieser jedoch nicht, weshalb sie das Haus trotzdem fluchtartig verließen. Unterwegs beharrte Peter jedoch darauf, dass sie umdrehen und Margarethe holen. Er griff in das Steuer und es kam zu dem Unfall, der ihn und seinen Vater das Leben kostete. Cassandra hat die beiden also nicht getötet.
Das Ende erklärt: Wie entkommen Samira und ihre Familie?
Als Samira durch die Manipulation von Cassandra in die Psychiatrie eingewiesen wird, scheint das Ziel der Smart-Home-Hausfrau erreicht. Sie hat Samira ihre Familie weggenommen. Sofort offenbart sie ihr eigentliches Wesen auch David, Fynn und Juno, die besser schon früher auf die Warnungen von Samira hätten hören sollen. Nun sind sie Gefangene im eigenen Haus.
Cassandra errichtet ein Terrorregime im Haus, in dem alles untersagt ist, was ihrer Vorstellung von Familienidylle widerspricht. David schneidet sie sogar einen Finger ab, als dieser sich wehren will. Als Samira aus der Psychiatrie flüchtet, um ihren Mann und ihre Kinder zu retten, kommt es zum großen Showdown.
Als Samira das Haus betritt, beauftragt Cassandra David damit, seine Frau zu töten. Sie droht wohlgemerkt allein ihm, stellt aber klar, dass sie die Kinder niemals verletzen könnte. David ergreift dennoch eine Waffe und attackiert seine Frau. Samira kann sich jedoch verstecken und entdeckt dabei den geheimen Raum von Margarethe.
![Michael Klammer und Mina Tander in Cassandra](https://s3-eu-central-1.amazonaws.com/vodafone-featured/wp-content/uploads/2025/01/20174949/Cassandra-Lavinia-Wilson-Michael-Klammer.jpg)
So schnell wird sich die Beziehung von Samira und David nicht von dem Ganzen erholen. — Bild: Netflix
Cassandra findet sie dort und nutzt ihren Roboterkörper, um Samira ein Messer in den Bauch zu rammen. Doch dann kommt es zu einem Wortwechsel zwischen den beiden Frauen. Samira schafft es, Cassandra daran zu erinnern, dass sie einst eine Mutter und kein Monster war. Will sie nun wirklich Fynn und Juno ihrer Mutter berauben? Sie bittet Cassandra darum, ihren Kindern diesen Verlust nicht anzutun.
Cassandra lässt Samira und ihre Familie daraufhin gehen. Während sie aus dem Haus flüchten, dreht Cassandra das Gas der Heizungen auf und zündet es an. Damit ist auch ihr digitales Leben als Smart Home voraussichtlich endgültig beendet.
Doch wie wird es mit der Familie weitergehen? Bevor Samira Cassandra verließ, verriet ihr diese noch, dass sie die Kinder niemals verletzt hätte und dass sie das auch David gesagt habe. Samira weiß also, dass ihr Mann sie nur zu seinem eigenen Schutz und nicht dem ihrer Kinder attackiert hat. Auch wenn die Familie also am Ende entkommt – der Haussegen wird wahrscheinlich trotzdem schief hängen.
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