In "High Society – Gegensätze ziehen sich an" (Montag, 1. Juni, 20.15 Uhr, SAT.1) reichen sich die GOLDENE KAMERA-Preisträger im wahrsten Sinne des Wortes die Klinke in die Hand: Emilia Schüle (Nachwuchspreis 2014) spielt die verzogenen Tochter von Iris Berben (67, GOLDENE KAMERA 1988, 2004 und 2020), die von einer Villa in den Plattenbau zu Katja Riemann (53, Preisträgerin 1990 und 1992) ziehen muss.
Die verwöhnte Berliner Schickimicki-Göre Anabel von Schlacht (Emilia Schüle) wurde vor 25 Jahren nach der Geburt in der Kinik verwechselt. Nicht etwa Trixi von Schlacht (Iris Berben) ist ihre Mutter, sondern die Plattenbau-Pflanze Carmen Schlonz (Katja Riemann). Umgekehrt hat Trixi in Wirklichkeit die prollige Aura Schlonz (Caro Cult) zur Tochter.
Regisseurin Anika Decker landete mit "Traumfrauen" (1,7 Millionen Zuschauer 2015) einen Hit. Sie schrieb außerdem die Drehbücher zu "Keinohrhasen" und "Rubbeldiekatz".
In der neuen Komödie treffen zwei erfolgreiche Generationen aufeinander: Iris Berben und Katja Riemann sind seit den 80ern etablierte Film- und Fernsehikonen - Emilia Schüle, Jannis Niewöhner und Jannik Schümann gehören dagegen zu den aktuellen Topstars. Allein Emilia Schüle war 2014 in vier Kinofilmen zu sehen. Doch so wunderbar wandelbar, sieht man die derzeit gefragtesten deutschen Schauspieler selten.
Für den Film gaben Berben und Riemann alles. Berben ließ sich sämtliche Falten nach hinten tapen, die Augenlider abkleben. In wallenden, bunten Kaftans spielt sie die High-Society-Charity Lady, die mit gelifteten Pobacken nur hohle und snobistische Sprüche von sich gibt.
Im krassen Gegensatz dazu steht Riemann, die in ihrer Rolle als Underdog wahren Mut zur Hässlichkeit beweist. Mit der geschmacklosesten Perücke der Welt und kaum ertragbaren Berliner Slang spielt sie eine nach buddhistischen Lebensweisheiten agierende Supermarktkassiererin, die auch mal gegen den Konsum wettert.
Zwischen diesen "Müttern" steht die bezaubernde Emilia Schüle, die zudem Jannis Niewöhner den Kopf verdreht. Auch sie durchlebt einen Wandel: Die verwöhnte Schickse wird im Film erwachsen und bringt Glanz in den Plattenbau. Schüle, die seit zehn Jahren vor der Kamera steht, braucht sich nicht hinter Riemann und Berben zu verstecken.
Sie überzeugt sowohl als prollige Schnöseltochter, als auch als verliebtes Mädchen, das die wahren Werte des Lebens entdeckt. Ihr Erfolgsgeheimnis? Schüle steht bereits seit zehn Jahren vor der Kamera. Selbst die Tatsache, dass Schürle und Niewöhner im echten Leben ein getrenntes Liebespaar sind, merkt man den Vollprofis im Film nicht an.