Der amerikanische Musik-Mogul Quincy Jones und die legendäre Casterin Juliet Taylor werden mit Ehren-Oscars ausgezeichnet. Auch die langjährigen Bond-Produzenten Barbara Broccoli und Michael G. Wilson sowie Drehbuchautor Richard Curtis erhalten besondere Auszeichnungen, wie die Oscar-Akademie in Beverly Hills bekanntgab.
Die Preise sollen im Rahmen der «Governors Awards»-Gala am 17. November in Los Angeles überreicht werden. Sie findet zum 15. Mal statt. Für diese Trophäen gibt es keinen Wettbewerb, sondern der Vorstand der Academy of Motion Picture Arts and Sciences sucht Personen aus, die einen besonderen Beitrag für Film und Gesellschaft geleistet haben.
Der 91 Jahre alte Jones zählt zu den erfolgreichsten Produzenten der Musikgeschichte. Er hat unter anderem Filmmusik («In der Hitze der Nacht», «Die Farbe Lila») komponiert, Spielfilme auf die Leinwand gebracht und TV-Serien mitentwickelt. 1982 produzierte er Michael Jacksons Hit-Album «Thriller». Die Akademie würdigte ihn in einer Mitteilung als «künstlerisches Genie».
Verleihung bereits am 17. November
Taylor stellte als Casterin die Besetzung für über Hundert Filme zusammen, darunter «Der Stadtneurotiker», «Blue Jasmine», «Taxi Driver», «Schlaflos in Seattle» und «Schindlers Liste». Sie ist seit über 50 Jahren im Filmgeschäft und arbeitete mit Regie-Größen wie Nora Ephron, Woody Allen, Martin Scorsese und Steven Spielberg.
Die US-Filmproduzentin Barbara Broccoli (65) und ihr Halbbruder Michael G. Wilson (82), bekannt für die Produktion der James-Bond-Filmreihe, werden den «Irving G. Thalberg Memorial Award» erhalten. Der Preis, benannt nach dem früheren MGM-Studiochef Irving G. Thalberg, ist für Produzenten vorgesehen, deren Arbeit eine «konstant hohe Qualität» zeigt. Broccolis Vater, Albert Broccoli (1909 - 1996), der die Bond-Reihe in den 60er Jahren mit begründet hatte, wurde 1982 mit dem Thalberg-Preis gewürdigt.
Der neuseeländische Drehbuchautor Richard Curtis («Vier Hochzeiten und ein Todesfall», «Notting Hill», «Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück») wird für sein soziales Engagement mit dem Jean-Hersholt-Preis ausgezeichnet. Der nach dem dänisch-amerikanischen Schauspieler und Philanthropen Jean Hersholt (1886 - 1956) benannte Sonderpreis wird nur in unregelmäßigen Abständen verliehen.
Bei den letzten Governors Awards im Januar waren Komiker-Legende Mel Brooks (97, «Der wilde wilde Westen»), Schauspielerin Angela Bassett (65, «Tina - What's Love Got To Do With It?») und die Filmeditorin Carol Littleton mit Ehren-Oscars bedacht worden. Zudem wurde Michelle Satter vom Sundance Institute für ihr Engagement um den Independent-Film mit dem Jean-Hersholt-Preis gewürdigt.