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Rapper Finch macht «Schluss mit lustig»

Der ostdeutsche Rapper zeigt in seinem neuen Album eine tiefgründige Seite und hat ein Lied seiner zweijährigen Tochter gewidmet. Doch auch Gesellschaftskritik hat es auf die Platte geschafft.
Rapper Finch
Rapper Finch
Rapper Finch

Für Rapper Finch («Ostdeutscher Hasselhoff») ist «Schluss mit lustig» - zumindest, wenn man den Titel seines neuen Albums wörtlich nimmt. Denn mit seinem fünften Studio-Album beginnt für den gebürtigen Brandenburger eine neue musikalische Epoche. «Das hat viel Zeit gekostet», sagte er der Deutschen Presse-Agentur (dpa). «Ich wollte zeigen, dass ich mehr bin als der Party-Clown von Malle.» 

Zum ersten Mal hatte er sich eigenen Angaben nach für den Schreibprozess komplett zurückgezogen und auf Kreta und an der Ostsee intensiv an insgesamt 15 Songs gefeilt. Das Ergebnis: mehr Tiefe im Soundbett - aber auch lyrisch. So persönlich wie man ihn auf «Schluss mit lustig» erlebt, hat sich Finch - der mit bürgerlichen Namen Nils Wehowsky heißt - bisher kaum offenbart.

«Ich bin immer noch Nils, der Party macht»

Mit dem Lied «Leuchtturm» zeigt sich der 34-Jährige sogar von seiner liebevollen Vaterseite. Den ungewöhnlich ruhigen Song hat er für seine zweijährige Tochter geschrieben. «Die schwierigste Song-Geburt», wie er sagt, mehr als ein Jahr habe er daran gearbeitet. Mit Texten wie: «Bin nichts ohne dich wert, dein Herz so groß wie das Meer» erlaubt er intime Einblicke - bis zu einer privaten Grenze. «Ich wollte nicht zu viel preisgeben, aber auch nicht zu wenig», erklärte er den musikalisch-privaten Spagat.

Er sei aber trotzdem noch der Alte - das habe sich auch mit der Geburt seiner Tochter nicht geändert. «Man darf sein Privatleben nicht aufgeben, nur weil man ein Kind hat», sagte er. Zwar denke man mehr nach, «bevor man Gas gibt» - ansonsten bliebe vieles gleich. «Ich bin immer noch Nils, der Party macht und trotzdem am nächsten Tag früh aufsteht.» Das beschreibt er etwa im Song «Nur Finch nicht». 

«Keine Lust mehr, in Schubladen gesteckt zu werden»

In der vorab ausgekoppelten Satire-Single «Wenn du dumm bist» zeigt sich Finch gesellschaftskritisch. Mit Passagen wie «Der kann nicht ma' richtig Deutsch, doch kassiert schön unsre Mücke» macht er sich über Stereotype lustig. «Ich habe keine Lust mehr, in Schubladen gesteckt zu werden», sagte der Ostdeutsche. Politisch sei der Song für ihn nicht, betonte er im dpa-Interview. Es sei Gesellschaftskritik. Und die «darf und sollte auch jeder äußern.» 

© dpa ⁄ Evelyn Denich, dpa

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