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Kunst eines Roboters: Sotheby's versteigert Bild für Million

Kann ein Roboter Kunst erschaffen? Das Londoner Auktionshaus Sotheby's hat erstmals ein Bild einer Maschine versteigert - und dafür deutlich mehr Geld geboten bekommen als anfangs angenommen.
Sotheby's London
Sotheby's London

Erstmals hat ein bekanntes Auktionshaus ein Bild versteigert, das von einem Roboter geschaffen wurde. Das Kunstwerk wurde für knapp 1,1 Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 1 Million Euro) verkauft, wie das Londoner Auktionshaus Sotheby's bekanntgab. Das war deutlich mehr als zunächst angenommen - das Auktionshaus hatte ursprünglich mit 120.000 bis 180.000 US-Dollar gerechnet.

Das Bild mit dem Titel «AI God» (übersetzt KI-Gott) wurde von einem Roboter erstellt. Die humanoide Roboterkünstlerin Ai-Da wurde 2019 an der Universität Oxford entwickelt. Das Bild ist ein Porträt des britischen Wissenschaftlers Alan Turing (1912-1954), der als Vater der modernen Computerwissenschaft gilt.

Der Roboter hat schon mehrere Kunstwerke geschaffen und unter anderem Queen Elizabeth II. porträtiert. Die Maschine sieht einer Frau ähnlich und ist nach der britischen Mathematikerin Ada Lovelace benannt. Der Roboter nutzt Kameras in den Augen und ein Computergedächtnis, bevor verschiedene Algorithmen einsetzen. Ai-Da hat einen Roboterarm und kann dank eines KI-Sprachmodells auch reden. Für das Porträt von Turing hatte sie mehrere Bilder gemalt, die zu einem neuen Bild zusammengesetzt wurden.

Was bedeutet es, Künstler zu sein?

Das Ganze wirke vielleicht wie Fiktion, aber in den vergangenen fünf Jahren seien Werke von Ai-Da international ausgestellt worden, hieß es in einem Video von Sotheby's. Ai-Da habe auch eine Debatte darüber losgetreten, was es eigentlich heiße, Künstler zu sein und wer oder was Kunst erschaffen könne.

Nach Angaben von Sotheby's ist es das erste Kunstwerk eines humanoiden Roboterkünstlers, das versteigert wurde. Der Rekordpreis markiere einen Moment in der Geschichte der modernen und zeitgenössischen Kunst und spiegele die wachsende Schnittmenge zwischen Künstlicher Intelligenz (KI) und globalem Kunstmarkt wider.

© dpa
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