Spitzenreiter Tadej Pogacar wundert sich über die Taktik seines großen Rivalen Jonas Vingegaard bei der Tour de France. «Er schaut nur auf mich. Wenn ich hinten fahren würde, würde er auch hinten fahren. Das ist gerade die Dynamik des Rennens. Ich denke, er hat ein wenig Angst», sagte der Slowene am ersten Ruhetag in Orléans.
Nach neun Etappen liegt Pogacar 1:15 Minuten vor Titelverteidiger Vingegaard, der Dritter ist. Dazwischen liegt der Belgier Remco Evenepoel auf Platz zwei, sein Rückstand beträgt 33 Sekunden. «Ich bin sehr zufrieden mit den Abständen. In den ersten neun Tagen gab es nicht so viele Möglichkeiten, Zeit herauszufahren», sagte Pogacar.
Der 25-Jährige ist im Gegensatz zum Vorjahr in der Rolle des Gejagten - was er als Vorteil sieht. «Ich lag immer diese neun Sekunden hinter Jonas, das hat massiv genervt», sagte Pogacar.
Pogacar glaubt Vingegaard nicht
Vingegaard hatte seine Verfolger-Taktik damit begründet, aufgrund seines Sturzes im April nicht in der Form des Vorjahres zu sein. Dieser Argumentation schenkt Pogacar nicht viel glauben: «In dem Moment, in dem klar war, dass er die Tour fährt, wusste ich, dass er bei 100 Prozent ist. Sie spielen das alles nur herunter. Sie spielen dasselbe Spiel wie im Vorjahr.»
In der 2023er Version der Tour fuhr Vingegaard in der Schlusswoche an zwei Tagen letztlich sieben Minuten Vorsprung auf Pogacar heraus. Ein Szenario, das sich nicht wiederholen soll. «Ich habe mehr Vertrauen in mich als im vergangenen Jahr. Ich habe das Gelbe Trikot, was sich gut anfühlt. Ich fahre einfach mein eigenes Rennen», sagte Pogacar.