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Favoriten vor Ruhetag: Pogacar «glücklich» mit Tour-Verlauf

Bei der 111. Tour steht das erste Durchschnaufen an. Nach neun Etappen zeigt sich Superstar Pogacar in starker Form, Titelverteidiger Vingegaard bleibt an ihm dran.
Tour de France
Tadej Pogacar (l) und Jonas Vingegaard sind die großen Favoriten auf den Tour-Sieg. © Pool Jan De Meuleneir/Belga/dpa

Auf seinem Weg zum anvisierten Doppel-Sieg bei der Tour de France und dem Giro d'Italia hat sich Rad-Superstar Tadej Pogacar mit dem Verlauf der Frankreich-Rundfahrt zufrieden gezeigt. 

«Ich bin sehr glücklich, wie es aktuell läuft», sagte der slowenische Gesamtführende vor dem ersten Ruhetag bei der 111. Ausgabe der Tour - auch wenn sein großer Rivale Jonas Vingegaard auf der stressigen Schotteretappe alle Attacken parierte und Pogacar so mächtig nervte. Wie schlagen sich die Top-Favoriten um Pogacar, Titelverteidiger Vingegaard, Remco Evenepoel und Primoz Roglic bisher? Ein Zwischenfazit.

Tadej Pogacar

Der Superstar fährt äußerst souverän über die französischen Teerstraßen und Bergrampen. Von neun Etappen trug der Gewinner des diesjährigen Giro d'Italia auf sieben das Gelbe Trikot. Der Slowene preschte in einem atemberaubenden Tempo auf den Col du Galibier, hängte dabei Vorjahressieger Vingegaard ab und baute einen komfortablen Vorsprung auf seinen Widersacher aus. Nachdem die deutliche Zeitfahr-Niederlage gegen Vingegaard bei der vergangenen Tour Spuren hinterlassen hatte, beendete er das erste Rennen gegen die Uhr 12 Sekunden hinter Weltmeister Evenepoel und 25 vor Vingegaard. 

Pogacar ist der große Favorit auf den Tour-Sieg. Und dieser Erfolg wäre historisch: Damit würde er das seltene Double aus Giro- und Tour-Gesamterfolg in einem Jahr erreichen. Zuletzt hatte das der Italiener Marco Pantani 1998 geschafft.

Jonas Vingegaard

Ob der Däne überhaupt bei dieser Tour teilnimmt, war lange Stoff für Spekulationen. Im April hatte sich der zweimalige Gewinner der Frankreich-Rundfahrt schwer im Baskenland verletzt. Nach Vingegaards Teilnahme beim Höhentrainingslager mit seinem Team wurde klar, dass der 27-Jährige für die Tour eingeplant ist. Und schon nach Etappe zwei bewies der Kletterspezialist, dass er mit Pogacar mithalten kann. 

Die verlorenen Sekunden des Vorjahressiegers auf seinen Konkurrenten am Galibier und beim Zeitfahren verdeutlichten allerdings, wie schwer es für Vingegaard wird, den frischer wirkenden Pogacar zu schlagen. Der Däne pokert mit dem Faktor Zeit, um möglicherweise in der harten dritten Woche zurückschlagen zu können. Bei der kniffligen Schotteretappe am Sonntag konnte Vingegaard Paroli bieten und blieb trotz mehrerer Attacken an Pogacar dran. «Das Ziel war, keine Zeit zu verlieren. Das haben wir geschafft», bilanzierte er.

Remco Evenepoel 

Bei seinem Tour-Debüt präsentiert sich der Zeitfahr-Weltmeister in toller Form. Aktuell liegt der 24-Jährige als Gesamtzweiter 33 Sekunden hinter Pogacar. Im Zeitfahren hatte der Belgier seine Konkurrenten hinter sich gelassen, feierte so gleich seinen ersten Tour-Etappenerfolg. Der Träger des Weißen Trikots für den besten Nachwuchsfahrer dürfte aber vor allem mit dem Hochgebirge der dritten Tour-Woche seine Probleme haben. 

Primoz Roglic

Der Edel-Zugang des deutschen Spitzenteams Red Bull ist bislang der schwächste der fabulösen Vier an der Spitze. Am Berg hat der Routinier, der 2020 dramatisch im Duell mit Pogacar am Tour-Sieg scheiterte, seine Probleme im Vergleich zu den anderen Top-Fahrern. Lediglich beim Zeitfahren kam er zumindest drei Sekunden vor Vingegaard ins Ziel. Der Slowene, der Red Bull den ersten Sieg bei der Frankreich-Rundfahrt bescheren soll, dürfte letztendlich vor allem um das Podium fahren. 

© dpa
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