Für Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo wäre ihre Nominierung als Fahnenträgerin für die deutsche Olympia-Mannschaft bei den Wettkämpfen in Paris nur ein kleines Zeichen gegen Rassismus. «Es ginge um Symbolik. Symbolik ist nett, aber sie reicht nicht. Ich glaube nicht, dass Symbolik das retten wird, was gerade schiefläuft», sagte die 30-Jährige der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (FAZ), beim Leichtathletik-Meeting in Dessau.
Gemeinsam mit Basketball-Weltmeister Dennis Schröder könnte Mihambo die deutsche Fahne bei der Eröffnung der Sommerspiele tragen. Schröder hatte dies als «Wahnsinn, das Größte und die größte Wertschätzung, die mir Deutschland geben könnte», bezeichnet.
Der Vater der in Heidelberg geborenen Mihambo stammt aus Tansania, die Mutter des gebürtigen Braunschweigers Schröder, der in der NBA für die Brooklyn Nets spielt, aus Gambia. Beide Profi-Sportler sehen sich regelmäßig rassistischen Beleidigungen ausgesetzt.
Schröder hatte zuletzt berichtet, dass nahezu jeder gemeinsame Social-Media-Post von ihm und seiner Frau rassistische Kommentare nach sich ziehe: «Die einen beleidigen mich, weil ich mit einer Weißen zusammen bin, die anderen beleidigen Ellen, weil sie mit einem Schwarzen zusammen ist.» Mihambo sagte der «FAZ», dass sie das auf ihren Kanälen in den sozialen Medien nicht erlebe. Aber bei Kommentaren unter den Berichten auf öffentlichen Profilen sehe es anders aus. Dort wehe ein anderer Wind. Sie vermeide, das zu lesen und mahnte zugleich: «Wir müssen wieder lernen, was Toleranz bedeutet.»