Der Regisseur der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele hat wegen Morddrohungen Anzeige erstattet. Thomas Jolly habe angegeben, in den sozialen Netzwerken Nachrichten mit Bedrohungen und Beleidigungen erhalten zu haben, teilte die Pariser Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Er sei wegen seiner sexuellen Orientierung und seiner vermeintlichen israelischen Herkunft beschimpft worden. Daher erstattete er am Dienstag Anzeige. Die Staatsanwaltschaft leitete daraufhin eine Untersuchung ein.
Die Eröffnungsfeier am vergangenen Freitag wurde teils deutlich kritisiert. Der amerikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump, die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni und Vertreter der katholischen Kirche nahmen Anstoß an einer Szene, die einige Zuschauer an Leonardo da Vincis berühmtes Gemälde «Das letzte Abendmahl» erinnert hatte, bei dem Jesus Christus und seine Apostel dargestellt sind. Bei der Eröffnungszeremonie traten an dieser Stelle Dragqueens, ein Transgender-Model und ein fast nackter Sänger auf.
«Paris war stolz und fühlte sich geehrt»
Jolly und die Olympia-Organisatoren stellten allerdings klar, dass die kritisierte Szene nicht vom letzten Abendmahl inspiriert gewesen sei, sondern dass es sich um eine Darstellung eines Gelages mit Figuren aus der griechischen Mythologie rund um den Gott Dionysos gehandelt habe.
Die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, sicherte ihm am Freitag ihre «uneingeschränkte Unterstützung» zu. Während der Eröffnungszeremonie habe Jolly die Werte der Stadt hochgehalten. «Paris war stolz und fühlte sich geehrt, auf sein Talent zählen zu können, um unsere Stadt zu feiern und der Welt zu zeigen, was uns ausmacht.»