Tennis-Legende Roger Federer rät seinem guten Kumpel und einstigen Dauerrivalen Rafael Nadal, das Karriereende nicht ewig hinauszuzögern. «Die Zeit nagt an einem. Am Schluss ist es dann vielleicht auch hilfreich, eine Entscheidung irgendwann mal zu treffen. Und wenn es dann mal vorbei wäre, bist du auch einfach mal wieder entspannt und sagst: Ach, zum Glück kein Training, zum Glück keine Matches mehr», sagte der Schweizer der Deutschen Presse-Agentur am Rande des von ihm mitinitiierten Laver Cups in Berlin.
An Nadals Seite hatte Federer (43) vor zwei Jahren beim an den Ryder Cup im Golf angelehnten Teamwettbewerb seine erfolgreiche Karriere beendet. Nun lässt auch der 38 Jahre alte Mallorquiner, der für das Event in Berlin abgesagt hatte, seine Laufbahn ausklingen. Ob eine erneute Verletzung der Grund für sein Fehlen in der deutschen Hauptstadt ist, ist nicht bekannt. «Ich habe so gehofft, dass er noch irgendwie am Schluss ein Match reinbekommt, aber er hat einfach gesagt, er macht es lieber nicht und kann nicht und fühlt sich nicht bereit», berichtete Federer.
Federers Wunsch
Der frühere Weltranglistenerste blickt mit großer Neugierde auf Nadals nächste Wochen und Monate. «Aber er hört sich gut an. Ich glaube, er muss jetzt einfach entscheiden, wie es weitergeht und ich glaube, das ist diese Zeit, die er jetzt momentan durchgeht», befand der 20-malige Grand-Slam-Sieger und adelte Nadal als Tennis-Legende: «Er hat für den Sport alles getan. Es wäre phänomenal, wenn er noch eine Saison dranhängen könnte, aber das kann nur Rafa selbst beantworten».
Seinen letzten Auftritt auf der Grand-Slam-Bühne hatte Nadal in seinem Wohnzimmer in Roland Garros, als er Ende Mai bei den French Open in Paris in der ersten Runde dem deutschen Tennisstar Alexander Zverev glatt in drei Sätzen unterlag. Bei den Olympischen Spielen verlor der Spanier im Einzel in der zweiten Runde gegen seinen Dauerrivalen und späteren Sieger Novak Djokovic.