Ein Jahr nach WM-Gold in Berlin haben die deutschen Bogenschützinnen bei den Olympischen Spielen eine Enttäuschung erlebt. Katharina Bauer, Michelle Kroppen und Charline Schwarz schieden schon im Viertelfinale aus und verpassten die erhoffte Medaille im Teamwettbewerb.
Vor dem berühmten Invalidendom im Zentrum von Paris zog das Trio gegen stark schießende Mexikanerinnen mit 1:5 den Kürzeren. Bei den Sommerspielen vor drei Jahren in Tokio hatte Deutschland noch Mannschafts-Bronze geholt, 2023 wurden die drei sogar Weltmeister. Das Potenzial für eine Medaille sei da gewesen, resümierte Schwarz. «Dass es jetzt so gelaufen ist, macht mich sehr traurig. Ich kann mir vorstellen, dass es heute Abend noch schlimmer wird.»
Bundestrainer: «Kein Beinbruch»
Bundestrainer Oliver Haidn bemühte sich um Einordnung und sagte: «Es ist jetzt nicht die Welt untergegangen. Ein Viertelfinale ist zwar nicht das, was wir uns vorgestellt haben, aber eben auch kein Beinbruch. Das muss man deutlich herausstellen.»
Seine Schützlinge hatten sich zuvor durch ein 6:0 im Achtelfinale über Großbritannien für die Runde der letzten Acht qualifiziert. Gegen Mexiko sprang dann im ersten Satz noch ein 50:50 heraus. In den beiden nächsten Durchgängen aber zeigten die Mexikanerinnen kaum Schwächen und sicherten sich mit dem letzten Pfeil in die Mitte für zehn Punkte den Sieg.
Faktor Wind
Auf der spektakulären Anlage war es schwierig, mit dem Wind umzugehen, wie die Deutschen berichteten. Daran habe es aber nicht gelegen, meinte Bauer. «Wir sind enttäuscht, weil wir wissen, dass wir mit so Bedingungen und Wind umgehen können. Wir konnten es heute einfach schlechter umsetzen als die Mexikanerinnen.»
Coach Haidn bedauerte, dass ohne die angepeilte Teammedaille zum Auftakt der Druck nun steige. «Jetzt wird man sehen, wie wir mit dem zurechtkommen und was die nächsten Tage bringen.» Dann stehen die Einzelentscheidungen und der Mixed-Wettkampf an. «Wir haben noch einiges vor», kündigte der Bundestrainer an.