Ein Wechsel-Wirrwarr um Bayern-Profi Mathys Tel und ansonsten viel Hektik. Der ganz große Nervenkitzel blieb den Fußballfans dieses Mal beim «Deadline Day» jedoch aufgrund der fehlenden Stars erspart. Gleichwohl herrschte bei vielen Clubs wieder reges Treiben am letzten Tag der Wintertransferperiode im deutschen Profifußball.
Bleibt oder geht er? Tagelang sorgte die Causa Mathys Tel für Diskussionsstoff. Erst platzte der geplante Wechsel vom Offensivspieler des FC Bayern München zu Manchester United, weil sich beide Clubs Medienberichten zufolge nicht über die Ablösemodalitäten einig waren.
Dann sah vieles nach einem Verbleib bei den Bayern aus, ehe sich der 19-Jährige im quasi letzten Moment für einen Wechsel zu Tottenham Hotspur entschieden haben soll. Vor einigen Tagen hatte sich der Franzose noch gegen einen Deal mit dem Premier-League-Club ausgesprochen.
BVB holt Schweden, Werder mit Transfer-Coup
Deutlich weniger Wirbel gab es um den Transfer des schwedischen Linksverteidigers Daniel Svensson zu Borussia Dortmund. Der 22-Jährige wechselt auf Leihbasis bis zum Saisonende mit anschließender Kaufoption vom FC Nordsjælland aus Dänemark zum BVB. Der geplante Transfer von Offensivspieler Rayan Cherki von Olympique Lyon scheiterte dagegen, weil der französische Ex-Meister den Angreifer nicht ziehen ließ.
Einen Transfer-Coup landete hingegen Bundesligist Werder Bremen, der wenige Stunden vor Ende der Wechselfrist André Silva vom Ligarivalen RB Leipzig bis Saisonende auf Leihbasis verpflichtete.
Rochade beim VfB
Eine Rochade in der Verteidigung nahm Vizemeister VfB Stuttgart am «Deadline Day» vor. Die Schwaben verpflichteten vom FC Luzern aus der Schweiz für sechs bis sieben Millionen Euro den 21 Jahre alten Innenverteidiger Luca Jaquez, der einen Vertrag bis 2029 erhielt. Auch U17-Weltmeister Finn Jeltsch vom 1. FC Nürnberg holten die Stuttgarter. Anthony Rouault ließ der VfB hingegen für angeblich 13 Millionen Euro zum französischen Erstligisten Stade Rennes ziehen.
Wirrwarr gab es nicht nur bei den Bayern um Tel, sondern auch beim deutschen Meister in Leverkusen um Victor Boniface. In der Champions League gegen Sparta Prag stand der Angreifer schon gar nicht mehr im Kader, weil ein 70-Millionen-Euro-Deal mit Cristiano Ronaldos saudi-arabischem Club Al-Nassr bevorstand. Doch dann zerschlug sich der Transfer plötzlich, Boniface stand am Sonntag gegen die TSG 1899 Hoffenheim erstmals seit rund drei Monaten in der Startelf - und traf beim 3:1.
Marmoush-Wechsel historisch
In den Wochen zuvor sorgte vor allem der Wechsel von Eintracht Frankfurts Topscorer Omar Marmoush zu Manchester City für Wirbel. Rund 75 Millionen Euro soll der englische Meister für den Ägypter in die Hand genommen haben. Marmoush ist damit der teuerste Winter-Abgang der Bundesliga-Geschichte. Im Gegenzug holten die Hessen als Ersatz Angreifer Elye Wahi vom französischen Traditionsclub Olympique Marseille für geschätzte 26 Millionen Euro.
Auch RB Leipzig gab viel Geld aus. Der Bundesligist sicherte sich langfristig die Dienste von Xavi Simons und nahm den Niederländer bis Sommer 2027 unter Vertrag, nachdem er zuvor von Paris Saint-Germain nur ausgeliehen war. Dem Vernehmen nach flossen 50 Millionen Euro aus Leipzig in die französische Hauptstadt.
Am «Deadline Day» schlugen die Sachsen noch mal zu und liehen den Serben Kosta Nedeljkovic von Aston Villa aus der englischen Premier League aus. Für den 19 Jahre alten Rechtsverteidiger besitzt RB zudem eine Kaufoption. Nur wenige Stunden vor der Wechselfrist statteten die Leipziger auch noch den 18-jährigen Franzosen Tidiam Gomis mit einem Vertrag bis 2029 aus. Der Stürmer kommt vom Zweitligisten SM Caen.
Nürnberg tütet 25-Millionen-Euro-Deal ein, HSV holt zwei Talente
Auch in der 2. Fußball-Bundesliga ging es am letzten Tag des Winter-Transferfensters hektisch zu. Der 1. FC Nürnberg wickelte einen der teuersten Deals in der Geschichte des Unterhauses ab: Für kolportierte 25 Millionen Euro wechselte der griechische Stürmer Stefanos Tzimas in die englische Premier League zu Brighton & Hove Albion. Dafür zogen die Franken zuvor die Kaufoption in Höhe von angeblich rund 18 Millionen Euro für die im Sommer 2024 von PAOK Saloniki ausgeliehene Nachwuchshoffnung - und machten einen schönen Gewinn.
Die Dienste von zwei Talenten sicherte sich der Hamburger SV. Der Nordclub verpflichtete den französischen U20-Nationalspieler Aboubaka Soumahoro vom Zweitligisten FC Paris und den 18-jährigen Alexander Røssing-Lelesiit aus seiner norwegischen Heimat Lillestrøm SK - in der Hoffnung, mit ihnen in die Bundesliga aufzusteigen.