Klingt doch super, diese «Rückerstattungsbenachrichtigung» vom Beitragsservice im E-Mail-Postfach. Zu viel gezahlte Rundfunkbeiträge für ARD, ZDF und Deutschlandradio sollen da zurückerstattet werden - ganz einfach per Kreditkarte. Okay, jetzt aber erst einmal halt.
Hinter diesen Mails steckt nämlich nicht der Beitragsservice, sondern Betrüger, die an Ihre Daten wollen. Der Beitragsservice warnt: Klicken Sie nicht auf den Link in der E-Mail und geben Sie keine Daten ein.
Auch wenn die Schreiben ähnlich aussehen wie echte Nachrichten des GEZ-Nachfolgers: «Der Beitragsservice kommuniziert nicht in dieser Form per E-Mail mit den Beitragszahlenden», heißt es in einer Mitteilung. Wer den Anweisungen im Schreiben folgt und seine Kreditkartendaten eingibt, könnte Opfer von Betrug werden. Denkbar sind etwa ungewollte Onlinekäufe mit den erbeuteten Daten, Identitätsdiebstahl oder mehr. Hier sind ein paar Anhaltspunkte, wie Sie gefälschte Schreiben erkennen können:
- Die Absender nutzen gern E-Mail-Adressen aus scheinbar zufällig zusammengesetzten Buchstaben. Prüfen Sie daher die Absenderadresse genau, auch wenn unter Absender ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice steht.
- Anders als in echten Schreiben des Beitragsservice erfolgt die Anrede allgemein mit «Sehr geehrter Kunde», manchmal wird auch nur die E-Mail-Adresse anstelle eines Namens genannt.
- Anders als in den Schreiben des Beitragsservice wird keine Beitragsnummer angegeben.
- In einigen Anschreiben ist von zu viel gezahlten «Rundfunkgebühren» die Rede. Bereits seit dem Jahr 2013 werden jedoch «Rundfunkbeiträge» erhoben.
- Für die vermeintliche Rückerstattung wird man mitunter aufgefordert, seine Kreditkartendaten anzugeben, inklusive der geheimen CVV (eine dreistellige Nummer auf der Rückseite der Karte). Der Beitragsservice führe grundsätzlich keine Erstattungen via Kreditkarte durch und frage auch keine Kreditkartendaten ab, heißt es.
- In manchen Fällen wird eine Kontaktadresse support@beitragsservice.de angegeben. Diese E-Mail-Adresse gibt es laut Beitragsservice nicht.
Was also tun mit Mails wie diesen? Am besten einfach löschen. Wer schon auf den Link geklickt und möglicherweise auch Kreditkarten-Daten eingegeben hat, erstattet Anzeige bei der Polizei. Das ist vor Ort auf der Dienststelle möglich oder auch im Netz über die jeweils zuständige Onlinewache.