Der niederländische Abwehrchef Virgil van Dijk hat nach dem bitteren EM-Aus in letzter Minute Kritik am deutschen Schiedsrichter Felix Zwayer geübt. «Die Tatsache, dass er direkt in die Kabine rennt, sagt alles», sagte Van Dijk am Abend nach dem 1:2 der Elftal gegen EM-Finalist England. Konkret monierten die Niederländer Zwayers Spielleitung in den letzten Minuten.
Auch der Elfmeter, den Harry Kane zum zwischenzeitlichen 1:1 verwandelt hatte, sorgte für Aufregung. «Ich hätte den Elfmeter nicht gegeben. Aber letztlich hat der VAR (Videoschiedsrichter) eingegriffen – und das müssen wir akzeptieren», sagte Van Dijk bei MagentaTV.
Der betroffene Denzel Dumfries, der Kanes Schuss blocken wollte, dabei aber foulte, kommentierte: «Es gibt den Kontakt mit Kane, also weiß man auch, dass der Schiedsrichter den Elfmeter geben kann. Dafür übernehme ich die Verantwortung. Man tut alles, um ein Tor zu verhindern, aber dann passiert so etwas. Das ist wirklich scheiße.»
Die Ansetzung Zwayers war in England vor dem Spiel skeptisch bewertet worden. Zu seiner Zeit bei Borussia Dortmund hatte Jude Bellingham den heute 43-Jährigen nach einer Niederlage gegen den FC Bayern heftig kritisiert. Diesmal dürfte Bellingham zumindest mit der Elfmeter-Entscheidung zufrieden gewesen sein.
«Niemals ein Elfmeter»
Stattdessen haderten die britischen Experten mit der Entscheidung, obwohl sie zugunsten der Three Lions ausfiel. Der ehemalige Nationalspieler Gary Neville nannte den Pfiff eine «Schande» und fügte an: «Eine skandalöse Entscheidung. Dass so ein Elfmeter verhängt wird, egal wann, und schon gar nicht in einem so wichtigen Spiel. Er geht natürlich rein und versucht, den Schuss zu blocken. Das ist niemals ein Elfmeter.»
Auch der frühere Nationalverteidiger Jamie Carragher schloss sich an. Bei X schrieb er: «Niemals ein Elfmeter.» Zwayer hatte sich im Spiel zunächst gegen einen Elfmeter entschieden und korrigierte diesen Entschluss nach Sichtung der Videobilder.