Die Fußballvereine der englischen Premier League haben sich dafür entschieden, bei Spielen auch in Zukunft den Videobeweis (VAR) einzusetzen. Das ist das klare Ergebnis einer Abstimmung unter den 20 Clubs bei der jährlichen Generalversammlung der Liga. 19 Vereine sprachen sich Berichten zufolge für den Videobeweis aus. Für eine Abschaffung wären mindestens 14 Stimmen gegen VAR notwendig gewesen.
Die Premier League teilte auf ihrer Website mit, dass man daran arbeite, das umstrittene System, das seit der Saison 2019/20 im Einsatz ist, in mehreren Bereichen zu verbessern. Es sei das Ziel, größere Konsistenz zu erreichen, Unterbrechungen des Spielflusses zu verringern und Spielverzögerungen zu verkürzen. Dabei soll unter anderem eine neue, halbautomatische Abseits-Technologie helfen, die ab Herbst genutzt werden soll.
Stadionansagen und - wo es möglich ist - Wiederholungen auf den Stadion-Bildschirmen sollen für mehr Transparenz und Verständnis sorgen. Das soll dabei helfen, den VAR-Ablauf und das «Fanerlebnis» für die Zuschauer zu optimieren. Außerdem will die Premier League mit einer neuen Kommunikationskampagne mit Interessengruppen und Fans «die Rolle des VAR im Fußball für Teilnehmer und Fans weiter verdeutlichen», hieß es.
Wolverhampton hatte VAR-Abschaffung gefordert
Die Wolverhampton Wanderers hatten zuvor die Abschaffung des Videobeweises (VAR) gefordert. Bei der Abstimmung auf der Generalversammlung bekamen die Wolves aber keinerlei Unterstützung für ihren Vorschlag. Wolverhampton hatte zuvor kritisiert, der VAR habe zahlreiche negative Auswirkungen und schade dem Fußball und der Marke Premier League. Der Preis «für eine kleine Steigerung der Genauigkeit» stehe demnach im Widerspruch zum Geist des Spiels.
Für viele Fußballfans ist die Entscheidung eine Enttäuschung. Wie in der Bundesliga gibt es auch in England immer wieder scharfe Kritik am VAR. Eine Umfrage des einflussreichen Fanverbands Football Supporters' Association aus dem letzten Sommer ergab, dass nur einer von 20 Zuschauern, die VAR im Stadion erlebt hatten, die Erfahrung positiv bewertete. Auch der ehemalige Liverpool-Trainer Jürgen Klopp hatte sich gegen den Videobeweis ausgesprochen.