Für Trainer Erik ten Hag werden die kommenden Tage bei Manchester United womöglich wieder ungemütlicher. Der Druck auf den schon lange umstrittenen Niederländer dürfte nach der 0:3 (0:1)-Klatsche gegen Tottenham Hotspur zunehmen. Seit drei Pflichtspielen ist der 20-fache englische Fußball-Meister und frühere Champions-League-Sieger nun schon sieglos. «Red Man Walking» titelte die Boulevardzeitung «Sun» in Anspielung an den US-Film «Dead Man Walking», nachdem der Club am Sonntag auf Platz zwölf der Premier League abgerutscht war.
Er selbst mache sich keine Gedanken über seine Zukunft, sagte ten Hag nach der Niederlage gegen die Spurs. Allen sei bewusst, dass der Entwicklungsprozess einige Zeit brauchen würde. «Das ist nicht gut genug», räumte der 54-Jährige aber auch ein. Seine Mannschaft müsse Widerstandskraft zeigen und es im nächsten Spiel besser machen. Am Donnerstag geht es für die Red Devils in der Europa League beim FC Porto in Portugal weiter.
Häme aus dem Gäste-Block
Gegen Tottenham hatte es für United am Sonntag mehrere Tiefschläge gegeben - und sogar Häme von den gegnerischen Fans. Bereits nach drei Minuten hatte ein Solo von Micky van de Ven über den halben Platz zur Führung für die Gäste geführt. «Es war nicht gut. Es ist nicht möglich, dass ein Spieler von hinten durch das ganze Team durchdribbelt», sagte ten Hag. In der Folge habe sein Team an Selbstvertrauen verloren. Kapitän Bruno Fernandes sah für ein Foul die Rote Karte (42.), nach der Pause kassierte United zwei weitere Gegentore.
Als zahlreiche Fans daraufhin vorzeitig das Stadion verließen, gab es aus der Gäste-Kurve Sprüche wie «Gibt es eine Feuerübung?». Zudem sangen Spurs-Anhänger, dass ten Hag am nächsten Morgen sicher gefeuert werden würde. Seit Juli 2022 ist der Coach im Amt. Vorige Saison rettete ihn der Gewinn des FA-Cups vor einem möglichen vorzeitigen Aus, nun steckt er mit seinem Team direkt in der nächsten Krise.