Rekord-Schiedsrichter Felix Brych freut sich nach seinem Kreuzbandriss auf ein eindrucksvolles Comeback. «Meine Vorfreude ist gepaart mit großer Dankbarkeit an Ärzte, Physiotherapeuten und an den DFB. Der neue Schiedsrichter-Chef Knut Kircher hat mir gesagt, dass er mir den Platz frei hält – das hat mich sehr gefreut», sagte Brych der Deutschen Presse-Agentur vor seiner Rückkehr im DFB-Pokal an diesem Samstag. «So hatte ich genügend Zeit, mich auszukurieren und mich in die körperliche Verfassung zu bringen, in der man für eine Bundesliga-Saison sein muss.»
Im November des vergangenen Jahres hatte Brych einen Kreuzbandriss erlitten - und das in seiner 344. Bundesliga-Partie bei Eintracht Frankfurt gegen den VfB Stuttgart, mit der er den Rekord von Wolfgang Stark einstellte. Danach arbeitete der Münchner an seinem Comeback. Dass er mit 49 Jahren auf die größte Fußball-Bühne in Deutschland zurückkehrt, ist bemerkenswert.
«Die Generalprobe ist gut gelaufen»
Zuletzt hatte Brych das Testspiel des FC Bayern München gegen den österreichischen Bundesligisten SG Wattens Tirol geleitet. «Die Generalprobe ist gut gelaufen. Der Körper hat die Belastung ohne Probleme weggesteckt. Ein Spiel ist noch einmal eine andere Belastung als Trainingseinheiten. Ich bin glücklich und zufrieden, wie es gelaufen ist», sagte der Spitzenschiedsrichter. «Nachdem ich den Leistungstest bestanden und damit eine Voraussetzung für eine weitere Saison geschaffen habe, war es jetzt wichtig, die Belastung durch ein Spiel zu steigern.»
Die Erstrundenpartie zwischen dem VfR Aalen und dem FC Schalke 04 am Samstag (15.30 Uhr/Sky) ist das erste Pflichtspiel für Brych nach dem Kreuzbandriss aus dem November. «Die Vorfreude auf die Saison steigt von Tag zu Tag», sagte der zweimalige Weltschiedsrichter. Schon Anfang des Jahres hatte er erklärt, dass er wieder «nachhaltig» in die Bundesliga zurückkehren wolle. «Eine Saison mit angezogener Handbremse – das kann und möchte ich nicht. Ich gehe die neue Saison an wie die Spielzeiten vor meiner Verletzung», sagte er vor dem Comeback.
Schiedsrichter-Chef Kircher glücklich
Der promovierte Jurist Brych ist seit 1999 DFB-Schiedsrichter, seit 2004 leitet er Bundesliga-Spiele. International ist er nicht mehr im Einsatz. «Felix Brych ist fit. Felix Brych hat seine Leistungsprüfung bestanden», hatte Schiedsrichter-Chef Knut Kircher erklärt. «Ich glaube, jede Liga in Europa kann sich glücklich schätzen, einen Felix Brych zu haben.» Das 20-jährige Erstliga-Jubiläum und der alleinige Rekord nahen Ende August.