In den Katakomben des Mbombela-Stadions richtete der Augsburger Stürmer Phillip Tietz skurrile Grüße in die Heimat. Der Angreifer trug nach dem 2:1 (1:0) im ersten Test des Trainingslagers in Südafrika gegen Tansanias Rekordmeister Young Africans SC ein Trikot mit der Nummer 17 seines Mannschaftskollegen Kristijan Jakic. Wegen Problemen mit dem Visum war sowohl dem Mittelfeldspieler als auch dem neuen Torwart Nediljko Labrovic die Einreise verweigert worden.
«Wir drücken die Daumen, dass sie nachkommen», sagte Tietz. «Das tut mir und der Mannschaft sehr leid.» Vor allem für Jakic' Landsmann Labrovic, der erst neu von HNK Rijeka gekommen war und den Fußball-Bundesligisten noch kennenlernen muss. «Liebe Grüße nach Deutschland», sagte Tietz, lachte und fand die Aussage irgendwie selbst merkwürdig.
Die Augsburger - also fast alle - sind seit Donnerstagabend in White River in der Provinz Mpumalanga im Nordosten des Landes. Bei der Abreise aus Deutschland sah für die Kroaten Jakic und Labrovic auch noch alles gut aus. Sie schafften es dann aber nur bis nach Johannesburg, wo sie im Flughafensystem unter nigerianischen Namen ausgewiesen wurden. So berichteten es die «Augsburger Allgemeine» und der «Kicker».
Augsburgs Geschäftsführer Michael Ströll versuchte, die Situation zu klären. Zusammen mit den beiden Spielern flog er aber notgedrungen zum ursprünglichen Zwischenstopp nach Dubai zurück. Da auch die deutschen Behörden in der Zwischenzeit nichts ausrichten konnten, reisten Jakic und Labrovic dann nach Frankfurt. Und Ströll stieß erst während des Testspiels wieder zum Tross des FC Augsburg.
«Südafrika macht man nicht alle Tage»
Wenn es keinen erneuten Systemfehler geben sollte, soll das Duo doch ins Trainingslager nachreisen. Eine Safari des FC Augsburg im Kruger-Nationalpark verpassen Jakic und Labrovic jedoch schon mal. «Es ist atemberaubend», meinte Mittelfeldspieler Elvis Rexhbecaj. «Südafrika macht man nicht alle Tage, es ist ein Erlebnis für alle.»