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Stuttgart im Rausch: Neue Kabinen-Hymne und Bayern-Attacke

Der VfB Stuttgart schwebt im Saison-Endspurt wie auf einer Wolke. Rekordsieg in Augsburg, 70 Punkte, Platz zwei - Trainer Hoeneß ist «richtig stolz». Die kommende Woche wird aufregend.
FC Augsburg - VfB Stuttgart
Der VfB Stuttgart feiert den Sieg beim FC Augsburg. © Tom Weller/dpa

Aus der Stuttgarter Kabine schallte nach dem Rekordsieg in Augsburg und dem Sprung am FC Bayern vorbei auf Platz zwei lautstark die Champions-League-Hymne. Die Party-Tage des VfB setzen sich nach dem grandiosen Sturmlauf des Teams von Trainer Sebastian Hoeneß bis in Europas Fußball-Königsklasse nahtlos fort. Eine Woche nach dem 3:1 gegen die Bayern gelang ein souveränes 1:0 (0:0) gegen den FCA. Kein Nachlassen, keine Genügsamkeit - Hoeneß und seine famosen Jungs um 26-Tore-Stürmer Serhou Guirassy greifen im Bundesliga-Endspurt nach der Vizemeisterschaft.

Hoeneß war am Freitagabend «richtig stolz» und zählte dankbar auf, was seine Mannschaft an diesem Arbeitstag wieder geleistet hatte. «Wir haben uns das Ziel gesetzt, Platz drei zu sichern, das haben wir geschafft. Wir haben uns das Ziel gesetzt, 70 Punkte zu holen, was dem VfB nur einmal vorher gelungen ist (im Meisterjahr 2007). Geschafft. Und wir wollten ein kleines Endspiel und nächste Woche noch um etwas zu spielen. Das ist großartig.»

Das 26. Saisontor von Guirassy in der 48. Minute reichte für Saisonsieg Nummer 22, was auch noch Bundesliga-Vereinsrekord bedeutete. «Die Mannschaft hat den Nachweis ihrer Siegermentalität erbracht, das hat mir imponiert», lobte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth.

Ziel Supercup-Finale

«Jetzt wollen wir die Saison vor unseren Fans krönen», sagte Nationalspieler Maximilian Mittelstädt mit Blick auf das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach. Es geht am letzten Spieltag im Fernduell mit den Bayern (69 Punkte - am Sonntag gegen Wolfsburg) dann wohl auch um die Teilnahme am Supercup-Finale gegen Bayer Leverkusen. Wenn der deutsche Meister in zwei Wochen in Berlin gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern auch den DFB-Pokal gewinnen sollte, dann trifft er am 17. August im Supercup auf den Vizemeister.

Das wäre für den VfB eine reizvolle Eröffnung der neuen Saison mit dem großen Comeback in der Champions League. Die Vorfreude ist schon jetzt riesig. «Jetzt läuft die Hymne noch in der Kabine», sagte Mittelstädt: «Aber wir freuen uns alle, nächste Saison auf dem Platz zu stehen und die Hymne zu hören. Wir können es kaum erwarten.»

Die neue Lieblings-Melodie trägt ja vielleicht auch dazu bei, von größeren Clubs heftig umworbene Topspieler wie Nationalspieler Chris Führich oder Torjäger Guirassy zum Verbleib zu animieren. «Ich hoffe, dass so viele wie möglich hier bleiben», sagte Mittelstädt. Und natürlich bearbeite man die Wackelkandidaten, «wäre ja dumm, wenn nicht».

Undav will bleiben

Der vom englischen Premier-League-Club Brighton & Hove Albion ausgeliehene Angreifer Deniz Undav (18 Saisontore) will unbedingt bleiben. «Ich habe richtig Bock, hier zu spielen», sagte der 27-Jährige, der von großen Königsklassen-Abenden gegen Wunschgegner wie Real Madrid träumt. «Und vielleicht machen wir die dann platt», scherzte Undav lachend.

Undav, Mittelstädt, Führich und Waldemar Anton - dieses Quartett blickt aber erstmal gespannt auf den kommenden Donnerstag, wenn Bundestrainer Julian Nagelsmann den Kader für die Heim-EM nominiert. «Mal schauen, ob ich meinen Namen höre», sagte Undav.

Der nach seinem starken DFB-Einstand gegen Frankreich (2:0) und Holland (2:1) fürs Aufgebot gesetzte Mittelstädt sprach von einem «relativ positiven Gefühl». Er baut darauf, dass Nagelsmann honorieren wird, wer zum Jahresauftakt dabei war. «Wir haben im März einen Grundstein gelegt für die EM und uns schon ein gutes Team aufgebaut», sagte er.

Hoeneß findet, das VfB-Quartett hätte es verdient, dabei zu sein. Er warb sogar noch für einen fünften Akteur: Angelo Stiller. Der Mittelfeldspieler war im März auch schon im Fokus von Nagelsmann gewesen. «Auch Angelo hat seit der letzten Nominierung nochmal richtig gute Leistungen gebracht. Deswegen wäre es sicher kein Fehler, so einen Spieler dabei zu haben», argumentierte Hoeneß: «Aber die Entscheidung trifft Julian.»

© dpa ⁄ Klaus Bergmann, dpa
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