Dank Doppelpacker Tim Kleindienst hat Borussia Mönchengladbach den 1. FC Heidenheim besiegt und die drohende Krise vorerst abgewendet. Die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane bezwang den Europapokal-Teilnehmer nach einem Rückstand noch mit 3:2 (1:1). Durch den Erfolg dürften die Diskussionen um die Zukunft des Gladbacher Coaches erst einmal leiser werden. Vor 50.794 Zuschauern im Borussia-Park erzielten der frühere Heidenheimer Kleindienst (62.,75. Minute/Foulelfmeter) und Ko Itakura (22.) die Tore für die Gastgeber.
Leonardo Scienza hatte Heidenheim zunächst in Führung gebracht (12.). Marvin Pieringer (80./Handelfmeter) gelang das zweite Tor für die Gäste. Die Borussia liegt nun ebenso wie das Team von Coach Frank Schmidt mit neun Punkten im Tabellenmittelfeld der Fußball-Bundesliga.
Schnelle Antwort auf frühen Rückschlag
Ihre angespannte Situation bekamen die Gladbacher schon vor dem Anpfiff zu spüren. Als die Aufstellung der Elf vom Niederrhein verlesen wurde, gab es unüberhörbare Pfiffe für Seoane. Auch auf dem Platz wurde die Borussia früh geschockt. Einen abgefälschten Schuss von Jan Schöppner klatschte Torwart Moritz Nicolas nicht weit genug weg und Scienza staubte aus spitzem Winkel zur Gästeführung ab. «Wir wollen euch kämpfen sehen», riefen die wütenden Fans.
Die Borussia schien sich das zu Herzen zu nehmen. Bis zur Antwort dauerte es nicht lange. Rocco Reitz setzte sich am Heidenheimer Strafraum stark und mit viel Körpereinsatz durch, über Umwege gelangte der Ball zu Itakura und der Innenverteidiger traf zum 1:1. Nur vier Minuten später hatte Robin Hack die große Chance zur Gastgeber-Führung, scheiterte jedoch an Kevin Müller im FCH-Tor.
Gladbach kontrollierte nun die Partie und spielte phasenweise gepflegt nach vorn. Immer wieder fungierte Neu-Nationalspieler Kleindienst dabei als wuchtiger Wandspieler. Am Strafraum fehlte es dann aber oft an der nötigen Präzision, um die gut gestaffelte Abwehr der Gäste ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.
Wanner für Heidenheim kein Faktor - Kleindienst trifft doppelt
Heidenheim zeigte sich zunächst nur sehr selten in der Nähe des Borussen-Tores. Top-Talent und U21-Nationalspieler Paul Wanner hatte der VfL gut im Griff.
Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie offener. Gladbach hatte zwar weiter oft den Ball, stand in der Rückwärtsbewegung aber auch nicht mehr so gut. Die Borussia hatte Glück, dass Adrian Beck bei einer Direktabnahme im Sechzehner nicht genau genug zielte und den Ball über das Tor jagte.
Kurz darauf profitierte das Seoane-Team von einer Unaufmerksamkeit in der Heidenheimer Abwehr. Marnon Busch klärte genau vor die Füße von Alassane Plea. Der Franzose bediente Kleindienst und der Mittelstürmer traf sehenswert mit der Hacke zum 2:1. Aus Respekt vor seinem früheren Arbeitgeber verzichtete Kleindienst auf ausgiebigen Jubel.
Gladbach drängte nun auf das dritte Tor und wurde belohnt. Busch foulte Plea im Strafraum, und den fälligen Elfmeter verwandelte Kleindienst sicher. Heidenheim kam durch einen Handelfmeter von Pieringer zwar noch einmal heran, Gladbach brachte die knappe Führung jedoch über die Zeit.