Das Männchen solle «symbolisch, stellvertretend für alle Karnevalisten, auf die Rechtspopulisten in unserem Land quasi sein Geschäft» verrichten, erläuterte Zugleiter Holger Kirsch am Dienstag. «Das ist ein bisschen derber, aber ich glaube, wir sind an einem Punkt angelangt in diesem Land, wo es dazu keine Alternative mehr gibt.» Der Wagen richte sich auch ganz konkret gegen die AfD. «Dieses teilweise menschenverachtende Verhalten dieser Partei ist unerträglich», sagte Kirsch. «Und das gilt es abzustrafen.»
Daneben präsentierten die Karnevalisten weiteren Wagen für den Rosenmontagzug, der am 12. Februar durch die Straßen rollt. Wie schon zuvor bekannt war, wird Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als friedlich schlummerndes Faultier mitfahren. Er ist nicht der einzige Ampel-Politiker, der sich wiederfinden wird. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) wird als schwitzendes Sparschwein gezeigt, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) schiebt seine Parteikollegin Ricarda Lang bei einem «Willkürenritt» umher.
Jenseits der Ampel wird Sahra Wagenknecht bei einem Spagat zwischen zwei Blöcken dargestellt, auf denen «Linker Rand» und «Rechter Rand» zu lesen ist. Weltpolitisch karikieren die Karnevalisten den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der einen Soldatenhelm in der Hand hält. Dazu stellt er sich die Frage: «To be or NATO be». Es ist eine Anlehnung an das berühmte «To be, or not to be»-Zitat (deutsch: «Sein oder Nichtsein») aus Shakespeares Tragödie «Hamlet».
Die Kölner haben sich in diesem Jahr für das Theater als roten Faden ihre Wagen entschieden. Entsprechend werden Zitate aus der Theaterwelt aufgegriffen.