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VW-Betriebsratschefin Cavallo droht mit Streiks

Vor den Tarifgesprächen über die Sparpläne bei VW zeigt sich Betriebsratschefin Cavallo kämpferisch. Notfalls will sie sich auch mit Streiks gegen Werkschließungen zur Wehr setzen.
Volkswagen - Pressestatements Cavallo und Gröger
VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo stemmt sich gegen mögliche Werkschließungen und will notfalls sogar zum Streik aufrufen. (Archivbild) © Moritz Frankenberg/dpa

Die VW-Beschäftigten wollen sich nach Angaben des Betriebsrats notfalls auch mit Streiks gegen die neuen Sparpläne bei Volkswagen zur Wehr setzen. «Wir werden uns gegen Werksschließungen und Massenkündigungen wehren mit allem, was wir haben – bis hin zum Arbeitskampf!», sagte Betriebsratschefin Daniela Cavallo in einem Interview mit dem Magazin «Focus». «Die Menschen machen sich große Sorgen. Es geht jetzt wirklich um alles.» Cavallo sprach von einem «Ausnahmezustand bei VW.» 

Sie äußerte sich gemeinsam mit der Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbunds, Yasmin Fahimi, und der IG-Metall-Vorsitzenden Christine Benner. Betriebsräte dürfen in ihrer Funktion nicht zu Streiks aufrufen. Cavallo gehört auch der Verhandlungsdelegation der IG Metall an, die mit VW über die jüngst gekündigten Tarifverträge verhandeln will.

Der Konzern hatte angekündigt, betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen bei der Kernmarke VW nicht länger auszuschließen. Die seit 30 Jahren geltende Job-Garantie wurde aufgekündigt. «Das ist ein historischer Tabubruch. Und den lassen wir uns nicht gefallen», sagte Cavallo. «Wir machen keine Werke dicht. Wir wollen eine Verlängerung der Beschäftigungssicherung.» Die Job-Garantie solle sogar weiter über das Jahr 2029 hinaus verlängert werden. Auch an der Forderung nach sieben Prozent mehr Lohn in der aktuellen Tarifrunde halte sie fest.

Ansonsten zeigte sich Cavallo aber gesprächsbereit. «Volkswagen geht es schlecht.» Hier gebe es keinen Dissens. Und das müsse man kurzfristig angehen.«Wir sehen sehr viele Stellschrauben, an denen wir drehen können, um die Kosten zu senken, ohne gleich ganze Standorte infrage zu stellen.» Nur zu sparen werde VW aber nicht zukunftsfest machen. «Wenn wir jetzt nicht auch über langfristige Konzepte sprechen, befeuern wir eine Abwärtsspirale.»

VW und IG Metall haben wegen der VW-Krise ihre eigentlich erst für Oktober geplante Tarifrunde vorgezogen. Am 25. September sollen die Gespräche beginnen. Neben der normalen Entgeltrunde für die 120.000 VW-Mitarbeiter in Deutschland soll es dabei auch um die nun gekündigte Beschäftigungssicherung gehen. Die Friedenspflicht bei Volkswagen läuft Ende November aus. Ab Dezember wären dann auch Warnstreiks möglich. 

Mehr Unterstützung forderte Cavallo auch von der Politik. Die jüngst verbesserte Förderung für Elektro-Dienstwagen reiche hier nicht aus. «Aus unserer Sicht sollte die im Dezember beendete E-Auto-Kaufprämie auch für private Haushalte wieder gewährt werden. Besser gestern als heute. Das wäre für uns immens wichtig.» Der Verkäufe von E-Autos waren nach dem Aus der Förderung eingebrochen, VW musste daraufhin an mehreren Standorten die Produktion drosseln.

Redaktionshinweis: In einer früheren Version wurde ein Zusammenhang zwischen der Aussage „Die Belegschaft sei auch bereit, hier «weitere Schritte» zu gehen“ und möglichen Zugeständnissen gegenüber VW hergestellt. Daher wurde dieser Satz gestrichen.

© dpa
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