Bei Hannover 96 hatte man sich diese Weihnachtspause ganz anders vorgestellt. Noch Anfang November waren die Niedersachsen nach dem 2:0-Erfolg gegen Braunschweig ein strahlender Derbysieger und Aufstiegskandidat. Sechs Wochen später aber, nach dem 0:3 (0:3) bei Holstein Kiel im letzten Spiel dieses Jahres, steckt der Club auf allen Ebenen in einer handfesten Krise.
Vereinspolitisch eskaliert aktuell mal wieder der Konflikt zwischen Profifußball-Chef Martin Kind und der Führung des Muttervereins Hannover 96 e.V. wegen der Abstimmung über den Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga. Und sportlich geht es nach nur einem Sieg aus den vergangenen neun Zweitliga-Spielen langsam wieder um die Jobsicherheit von Trainer Stefan Leitl.
«Es ist bitter, dass wir uns so in die Winterpause verabschieden und dieser Eindruck ein Stück weit so stehen bleibt», sagte der 46-Jährige in Kiel. «Weil das eigentlich nicht meine Mannschaft widerspiegelt und weil wir in der Vergangenheit stabil waren.»
Diese Stabilität ging allerdings nach dem Braunschweig-Spiel verloren. Nach den Gegentoren von Timo Becker (26. Minute) und Fiete Arp (27./45.) am Samstagabend liegen die 96er nun schon elf Punkte hinter den Kielern. Auch der HSV auf dem Relegationsplatz ist bereits sieben Punkte enteilt.
Den Anschluss an die Aufstiegsplätze hat Hannover nach dem Ende der Hinrunde vorerst verloren. Ein Grund dafür ist auch die schwache Bilanz gegen Spitzenteams wie Holstein Kiel. Der Tabellenfünfte SpVgg Greuther Fürth ist der einzige Gegner aus der oberen Tabellenhälfte, den die 96er bislang besiegen konnten.
«Wir müssen uns jetzt ein Stück weit freimachen von der Tabellensituation und zusehen, dass wir in der Rückrunde wieder punkten», sagte Kapitän Ron-Robert Zieler.