Aus Protest unter anderem gegen die Agrardiesel-Pläne der Bundesregierung wollen Landwirte am 8. Januar in Mecklenburg-Vorpommern den Autobahnverkehr weitgehend lahmlegen. «Am 8. Januar werden wir alle 62 Autobahnauf- und -abfahrten in Mecklenburg-Vorpommern drei Stunden lang blockieren», sagte eine Sprecherin des Landesbauernverbandes am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. «Und am 11. Januar werden wir fünf große Logistikzentren des Einzelhandels quasi dicht machen, indem wir die Zufahrtsstraßen blockieren.» Zuerst hatte der Radiosender Ostseewelle Hit-Radio Mecklenburg-Vorpommern über die Pläne berichtet.
Details wolle der Verband kommende Woche mitteilen. Die Abstimmung mit den Behörden laufe. Man könne davon ausgehen, dass der Verband ordentlich Teilnehmer mit ihren Traktoren auf die Straßen bringen werde. «Es wird ähnliche Aktionen in Nachbarbundesländern geben, so dass man davon ausgehen kann, dass man am 8. Januar schwer auf der Autobahn vorwärtskommt», sagte die Sprecherin.
Die Hansestadt Rostock hat auf ihrer Website eine entsprechende angemeldete Versammlung aufgeführt, die in Bearbeitung sei. Als Startzeitpunkt wird 5.00 Uhr morgens und als Endzeitpunkt 15.00 Uhr angegeben. Von etwa 3500 Teilnehmern, Schleppern und Lastkraftwagen ist die Rede.
Vom Landkreis Rostock hieß es, es sei «noch alles in der Schwebe». Am 2. Januar solle es ein Gespräch mit dem Bauernverband, Polizei und Innenministerium geben. Danach solle mitgeteilt werden, was wie stattfinden könne.
Als Reaktion auf die Sparpläne der Bundesregierung hatte der Deutsche Bauernverband zu einer Aktionswoche ab dem 8. Januar aufgerufen. Der Verband richtet sich damit gegen die geplante Streichung von Steuervergünstigungen beim Agrardiesel und der Kraftfahrzeugsteuer. Landwirte auch aus MV hatten bereits in Berlin mit ihren Traktoren gegen die Pläne demonstriert.
Redaktionshinweis: In einer früheren Version stand, dass die «Ostsee-Zeitung» zuerst berichtet hatte. Korrekterweise hat der Radiosender Ostseewelle Hit-Radio Mecklenburg-Vorpommern zuerst darüber berichtet. (29.12.2023 14.56 Uhr)