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Nach Einsatz bei Ex-RAF-Terroristin: Anwohner kehren zurück

Munition, Waffen, eine Granate und weitere möglicherweise gefährliche Gegenstände finden Ermittler in der Wohnung der früheren RAF-Terroristin Klette. Hinter den Anwohnern liegt eine unruhige Nacht.
Wohnungen
Blick auf die Fassaden von Wohnhäusern. © Nicolas Armer/dpa/Symbolbild

Nach der Evakuierung wegen einer Wohnungsdurchsuchung bei der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette in Berlin-Kreuzberg sind erste Bewohner in das Haus zurückgekehrt. In einem Polizeiwagen brachten zwei Beamte eine ältere Frau zurück und begleiteten sie zu ihrer Wohnung, wie eine dpa-Reporterin beobachtete. Wenig später kamen eine Frau und zwei Männer zurück. Sie berichteten, sie hätten die Nacht beim Bruder verbracht. Das Mietshaus war am Mittwochabend von der Polizei geräumt worden. Später mussten auch einige Bewohner eines weiteren Hauses ihre Wohnungen verlassen. Die Straße war komplett gesperrt. Erst am frühen Donnerstagmorgen wurde die Sperrung aufgehoben.

Während der Evakuierung konnten Anwohner und Anwohnerinnen in Wärmebussen oder in einer nahegelegenen Turnhalle unterkommen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) versorgte Anwohner und Einsatzkräfte bei eisigen Temperaturen mit warmen Getränken.

«Wir haben zunächst überlegt, ob wir das Angebot nutzen», schilderte die Bewohnerin eines gegenüberliegenden Hauses. Die Polizei habe kurz nach 22.00 Uhr geklingelt und mitgeteilt, dass die vierköpfige Familie ihre Wohnung in der ersten Etage verlassen müsse wegen des Abtransports eines gefährlichen Gegenstandes. «Wir haben zuerst überlegt, ob wir in den Bus gehen, sind dann aber zu meiner Mutter gefahren und haben dort die Nacht verbracht», schilderte die Mutter zweier Kinder im Alter von acht und elf Jahren. «Die Kinder haben das tapfer mitgemacht. Die fanden das natürlich auch etwas spannend», berichtete sie.

Einige Bewohner der unteren Etagen des modernen Mehrfamilienhauses seien zu Nachbarn in oberen Stockwerken gegangen, andere zu in der Nähe wohnenden Bekannten. Eine andere Nachbarin zeigte sich am Donnerstagmorgen völlig überrascht von den Geschehnissen. «Bei uns hat niemand geklingelt. Wir sind wohl vergessen worden», sagte die Frau, die mit ihrer Familie im Erdgeschoss desselben Hauses wohnt, leicht empört.

Ein 31-Jähriger aus einem Nachbarhaus berichtete, er habe sich an der Absperrung ausweisen müssen als er gegen 23.00 Uhr von der Arbeit kam und nach Hause wollte. «Polizisten haben mich dann zu meiner Wohnung gebracht und gesagt, dass ich nicht auf den Balkon gehen darf.»

Die frühere RAF-Terroristin Klette war am Montagabend in Berlin-Kreuzberg festgenommen worden. Sie war 30 Jahre untergetaucht und soll mit einer falschen Identität jahrelang in der Hauptstadt gelebt haben. Der Name, den sie benutzt haben soll, findet sich allerdings nicht auf dem Klingelschild am Eingang des unauffälligen Mietshauses.

Die Staatsanwaltschaft Verden und das Landeskriminalamt Niedersachsen fahndeten seit Jahrzehnten nach Klette sowie den früheren RAF-Terroristen Burkhard Garweg (55) und Ernst-Volker Staub (69). Letztere sind noch immer nicht gefasst.

Bei der Durchsuchung der Wohnung von Klette sind mehrere möglicherweise gefährliche Gegenstände gefunden worden. Mittwochabend hatten Kriminaltechniker eine Granate aus dem Haus gebracht, am Donnerstagmorgen wurde ein weiterer möglicherweise gefährlicher Gegenstand herausgetragen und in ein Spezialfahrzeug verladen. Später folgte ein drittes Fundstück. Die Berliner Polizei machte keine näheren Angaben dazu. Sie verwies an die Ermittler in Niedersachsen, die zunächst ebenfalls keine detaillierteren Erklärungen abgaben.

© dpa
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