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Chialo: Zentralbibliothek gegen «verödete» Friedrichstraße

Für die Zentral- und Landesbibliothek wird in Berlin seit Jahren um einen neuen Standort gerungen. Kultursenator Chialo setzt weiter auf einen aktuell als Luxuskaufhaus genutzten Standort. Der Weg ist weit.
Joe Chialo
Joe Chialo ist Berlins Kultursenator. © Britta Pedersen/dpa

Berlins Kultursenator Joe Chialo sieht das Projekt Zentral- und Landesbibliothek im noch als Luxuskaufhaus von Galeries Lafayette genutzten Gebäude als Stärkung gegen eine verfallende Friedrichstraße. «Die Bibliothek ist auch ein Wirtschaftsfaktor. Schauen Sie sich jetzt mal die Friedrichstraße an. Es ist ein trauriges Bild, das sich dort bietet, weil sie mehr und mehr verödet», sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. «Es ist genau der richtige, gut erreichbare Ort für eine Zentral- und Landesbibliothek mitten im Herzen der Stadt Berlin.»

Für die Zentral- und Landesbibliothek wird seit Jahren ein neuer Platz gesucht, an dem die beiden Standorte am Blücherplatz und in der Breiten Straße zusammengeführt werden könnten. Chialo hat sich früh für das Quartier 207 ausgesprochen, für den Vorschlag aber nicht nur Zustimmung bekommen. Anfang Oktober teile das französische Kaufhaus mit, die Filiale Friedrichstraße Ende 2024 zu schließen.

Chialo zeigte sich zuversichtlich. «Wir waren noch nie so weit mit der Zentral- und Landesbibliothek - was die Gespräche innerhalb meiner Fraktion angeht und die Schaffung eines möglichen Modells, das als Finanzierung herhalten könnte. Wir wollen die Zahlen, die wir haben, nun zeitnah in eine vertiefte Prüfung geben, mit hoffentlich dem Ergebnis, dann in ein ernstes Verhandlungsgespräch einsteigen zu können. Gedanke und Vision einer zentralen Landesbibliothek leben fort.»

Der Kultursenator setzt dabei auch auf internationale Unterstützung. «Rob Speyer, der Chef des New Yorker Immobilienunternehmens Tishman Speyer, hat uns ganz klar signalisiert, dass er sich freuen würde, wenn hier in Berlin aus diesem Objekt die ZLB entsteht.» Das US-Unternehmen Tishman Speyer hatte die Immobilie 2022 übernommen. «Wir arbeiten also nicht im luftleeren Raum an einem Modell, sondern haben es auf dieser Seite mit jemandem zu tun, der offen ist, das mit uns gemeinsam aufzusetzen», sagte Chialo. Das gebe «ein gutes Gefühl» für die Umsetzbarkeit.

«Ich hoffe, dass wir den fertigen Umbau 2026/2027 bekommen. Insofern müssen wir natürlich jetzt hochschalten. Wir sind an dem Punkt, wo man anfängt, im Hintergrund zu arbeiten und die Strukturen ganz konkret aufzugleisen», so Chialo. «Wir wollen ein Modell, das in der Finanzierung gerade in diesen schwierigen Haushaltsjahren abbildbar und durchsetzbar ist.» Im gerade verabschiedeten Doppelhaushalt sind noch keine Mittel vorgesehen.

Der Vorstoß des politischen Quereinsteigers Chialo hatte die Koalitionäre von CDU und SPD weitgehend unvorbereitet getroffen. Der frühere Musikmanager begründet das auch mit seiner Vergangenheit. «Das ist die Art und Weise, wie ich erfolgreich in der Musikindustrie gearbeitet habe: Ich entdecke eine Stimme, finde sie super, denke mir, wow, let's go!» Sein Job sei es dann gewesen, diese Begeisterung auch anderen zu vermitteln bis hin zu einem konkreten Projekt. «In der Politik muss man Mehrheiten sammeln und viele Gespräche führen, Leute überzeugen, was im demokratischen Prozess unabdingbar ist.»

Chialo: «Aber manchmal ist es auch nicht ganz so schlimm, wenn beide Seiten eingetretene Pfade verlassen und vielleicht mit einem disruptiven Ansatz ein Thema auf die Agenda setzen, was vielleicht bisher gar keiner so auf dem Zettel hatte.» Das verbinde und schaffe gemeinsame Ziele. Beim neuen Standort für die Zentral- und Landesbibliothek gehe es ihm nicht darum, «das in einem parteipolitischen Klein-Klein zu zerhacken, wir müssen alle Lust drauf haben». Auch in der SPD werde die Sinnhaftigkeit gesehen. «Jetzt geht es darum, mit einem Finanzierungsmodel zu überzeugen.»

© dpa
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