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Bistümer zahlten 2023 über 1,7 Millionen an Missbrauchsopfer

Dieses Thema wird die katholischen Bistümer so schnell nicht loslassen: die Aufarbeitung von Fällen sexuellen Missbrauchs. Es fließt weiterhin Geld an Betroffene.
Kreuz
Die Sonne scheint hinter einer Jesusstatue an einem Kreuz. © Nicolas Armer/dpa/Archivbild

Bayerns katholische Bistümer haben im vergangenen Jahr weit mehr als 1,7 Millionen Euro an Anerkennungsleistungen für Missbrauchsopfer gezahlt.

Jüngst sorgte das Bistum Augsburg für Aufsehen, weil es eine Zahlung an einen Betroffenen sexueller Gewalt vorübergehend blockiert hatte. Die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA) hatte 150.000 Euro Entschädigung festgelegt, was zunächst nicht gezahlt wurde. Vor einigen Tagen erklärte sich das Bistum von Bischof Bertram Meier dann doch bereit, zu zahlen, forderte aber zugleich eine Diskussion über die derzeitige Praxis bei den Zahlungen.

Die katholische Kirche in Deutschland leistet freiwillige Zahlungen für Missbrauchsbetroffene, sogenannte Anerkennungsleistungen. Die dafür zuständige UKA hat ihren Sitz in Bonn. Die Betroffenen müssen dabei anders als in einem Gerichtsverfahren keine Beweise erbringen, ihr Fall muss lediglich plausibel sein.

2023 leistete Augsburg Anerkennungsleistungen von 615.500 Euro an 27 Betroffene, bewilligt von der Unabhängigen Kommission. Daneben seien 246.000 Euro an 19 Menschen geflossen, basierend auf der diözesanen Anerkennungs- Unterstützungsordnung. Seit dem Jahr 2010 wurden nach Angaben eines Sprechers mehr als 3,7 Millionen Euro gezahlt in Fällen sexuellen Missbrauchs oder körperlicher Gewalt.

Zweitanträge gestellt

Die Erzdiözese München und Freising hat im Jahr 2023 zum Stichtag Ende November 339.000 Euro «in Anerkennung des Leids an 21 Betroffene gezahlt», wie ein Sprecher mitteilte. Darunter seien neun Menschen, die früher schon einmal eine Zahlung erhalten hatten, nun aber einen Zweitantrag gestellt hätten oder wegen eines Widerspruchs bei der UKA noch einmal Geld bekämen.

Insgesamt habe die Erzdiözese bisher 980.000 Euro an Anerkennungszahlungen an 83 Menschen geleistet. Zusätzlich habe das Erzbistum bisher rund 75.000 Euro Therapiekosten für 14 Betroffene übernommen.

15 Anträge aus Bamberg

Das Erzbistum Bamberg meldete die Zahlung von 354.000 Euro, die auf 15 Anträge zurückgehen. Insgesamt überwies das fränkische Erzbistum 936.000 Euro bei 77 Anträgen.

Das Bistum Eichstätt zahlte nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 98.000 Euro an fünf Betroffene. Weitere drei Anträge würden derzeit von der UKA bearbeitet. «Insgesamt hat das Bistum Eichstätt bis heute Anerkennungsleistungen in Höhe von 356.000 Euro an über 20 Betroffene ausgezahlt», teilte ein Sprecher mit.

Für das Bistum Passau wurden 65.000 Euro ermittelt, die Kommission hat in drei Fällen aus der Diözese entschieden, wie es hieß.

Das Bistum Regensburg leistete nach Entscheidung der UKA im Vorjahr Zahlungen von 273.500 Euro an 15 Menschen. Insgesamt seien mehr als 2,9 Millionen Euro an Betroffene sexueller Gewalt geflossen. Zudem würden nach einem unabhängigen Aufklärungsprojekt bei den Regensburger Domspatzen Anerkennungszahlungen für Betroffene von körperlicher und sexueller Gewalt geleistet, teilte das Bistum mit.

Das Bistum Würzburg möchte Details zu diesem Thema bei seiner Jahres-Pressekonferenz am kommenden Mittwoch (24. Januar) bekannt geben.

© dpa
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