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Studie: Immobilienmärkte in Ballungsräumen festgefahren

Die Differenz zwischen Bestands- und Neuvertragsmieten wird in den Ballungsräumen immer größer. In der Folge vermeiden Mieter Umzüge. Der Mietmarkt wird dadurch aber noch enger.
Neubauten in Berlin
Es kommen kaum noch neue Mietwohnungen auf den Markt. © Bernd von Jutrczenka/dpa

Für Mieter wird die Suche nach einer Wohnung in deutschen Großstädten immer schwieriger. Nach einer Studie funktioniert dort der Wohnungsmarkt mit Angebot und Nachfrage kaum noch. Grund dafür seien die immer größeren Unterschiede zwischen Bestandsmieten und neuen Angeboten, heißt es in der Analyse des Großmaklers JLL. 

Mieter vermieden Umzüge, weil sie in einer neuen Wohnung wesentlich mehr zahlen müssten. In der Folge verringere sich das ohnehin schon knappe Angebot, weil noch weniger Wohnungen auf den Markt kommen. Dies führe zu noch einmal steigenden Neuvertragsmieten, was die Situation von Wohnungssuchenden weiter verschlechtere. Die tatsächliche Nachfrage nach Wohnraum könne so überzeichnet werden. 

Besonders große Differenzen zwischen Neuvertrags- und Bestandsmieten hat JLL in München und Berlin festgestellt. Wohnungswechsel sind dort besonders teuer, weil die Miete im neuen Vertrag im Schnitt 8 Euro beziehungsweise 7,50 Euro pro Quadratmeter höher ausfalle als in der alten Wohnung. Es folgt Frankfurt mit einem Preisunterschied von 4,80 Euro pro Quadratmeter. In Dresden und Duisburg beträgt der Unterschied hingegen nur rund 1,50 Euro, Umzüge scheinen dort leichter machbar. 

Neben einem größeren Angebot durch Neubau müsse auch die Fluktuation stimuliert werden, meint JLL-Manager Roman Heidrich. Hierzu könnten Tauschmöglichkeiten beitragen. Zudem solle man eine Regulierung erwägen, um die Bestandsmieten schneller an das Marktniveau anzunähern. 

Die Krise des Wohnungsbaus hat sich zuletzt verschärft. Die Zahl neu genehmigter Wohnungen in Deutschland lag im ersten Halbjahr bei 106.700, das ist im Vergleich zum ohnehin schon schwachen Vorjahr ein Rückgang von gut 21 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Wichtige Gründe sind die hohen Baukosten und teure Finanzierungen. 

© dpa
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