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Insolvenzverwalter übernimmt bei Lilium - Betrieb ruht

Ein erfolgreiches elektrisches Flugzeug wäre ein Aushängeschild für deutsche Startup-Szene und Industrie gleichermaßen. Derzeit sieht es danach aus, als ob die Vision ein Wunschgemälde bleiben wird.
Rettung in letzter Minute?
Rettung in letzter Minute? © Daniel Karmann/dpa

Beim zahlungsunfähigen Elektroflugzeughersteller Lilium hat der vorläufige Insolvenzverwalter das Ruder übernommen. Das Amtsgericht Weilheim hat den Rechtsanwalt Robert Hänel bestellt, wie dessen Kanzlei Anchor Rechtsanwälte mitteilte. Das Gericht veröffentlichte eine entsprechende Mitteilung. 

Hänel will Verbleib der versprochenen Millionen nachspüren

Hänel ist nun erst einmal damit beschäftigt, sich einen Überblick über die verworrene Lage bei Lilium zu verschaffen. Laut Mitteilung der Geschäftsleitung sollen die Investoren nach wie vor an einer Fortführung interessiert sein, wie Hänel schrieb. Demnach ist das von den Investoren zugesagte Geld vorhanden, der Transfer auf Konten von Lilium bislang aber wegen «technischer Probleme» nicht erfolgt. 

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Lilium hatte vergangene Woche zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate Insolvenz angemeldet, weil die von einem Investorenkonsortium versprochenen 200 Millionen Euro zur Rettung der Start-up-Firma nicht zusammenkamen. Als ein Hauptgeldgeber hatte der slowakische Unternehmer Marian Bocek zugesagt, doch dessen Beitrag blieb dem Vernehmen nach aus. Bocek wollte laut einer früheren Meldung der «Bild»-Zeitung 150 Millionen Euro beisteuern. 

Situation «kompliziert», 960 Arbeitnehmer getroffen

«Die Ausgangssituation ist bei dieser zweiten Insolvenz kompliziert», formulierte der vorläufige Insolvenzverwalter. Der Geschäftsbetrieb ist vorerst eingestellt, die neuerliche Insolvenz trifft demnach rund 960 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die keine Gehälter bekommen haben. 

Lilium war eines der bekanntesten deutschen Start-ups und sogar an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistet worden. Im Laufe der Jahre stellten Investoren insgesamt 1,5 Milliarden Euro für die Entwicklung eines elektrischen Flugzeugs zur Verfügung. Serienreif war die Maschine nach wie vor nicht.

Im Herbst hatte Lilium zum ersten Mal Insolvenz angemeldet, weil das Geld für den Aufbau der Produktion fehlte. In buchstäblich letzter Sekunde hatte das Investorenkonsortium Mobile Uplift Corporation (MUC) dann am 24. Dezember einen Kaufvertrag für das Betriebsvermögen der beiden Lilium-Tochtergesellschaften Lilium GmbH und Lilium eAircraft unterzeichnet und 200 Millionen Euro frisches Geld angekündigt.

© dpa
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