Die Wirtschaft der Eurozone ist im Frühjahr so stark gewachsen wie im Winter. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei im zweiten Quartal um 0,3 Prozent zum Vorquartal gestiegen, teilte die Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch nach einer zweiten Schätzung mit. Volkswirte hatten eine Bestätigung der Erstschätzung erwartet.
Bereits zu Beginn des Jahres war die Wirtschaft in den 20 Ländern des gemeinsamen Währungsraums um 0,3 Prozent gewachsen. Im Jahresvergleich meldete Eurostat für das zweite Quartal einen Zuwachs der Wirtschaftsleistung um 0,6 Prozent. Auch hier wurde die Erstschätzung bestätigt.
In den vier größten Volkswirtschaften der Eurozone zeigten sich deutliche Unterschiede bei der Wirtschaftsentwicklung. Besonders stark ist die Wirtschaft in Spanien gewachsen. Hier legte das BIP um 0,8 Prozent zu. In Frankreich wuchs die Wirtschaft um 0,3 Prozent und in Italien um 0,2 Prozent. Geschrumpft ist hingegen die deutsche Wirtschaft. Das Bruttoinlandsprodukt der größten Volkswirtschaft der Eurozone sank um 0,1 Prozent.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sagte in Berlin, die Stagnation sei härter, als man es sich bisher eingestanden habe. Das habe unter anderem mit der hohen Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von China zu tun, aber auch an fehlenden Investitionen in Infrastruktur und ein zu geringes Bemühen um qualifizierte Zuwanderung. Nun seien Investitionsimpulse nötig, sagte der Grünen-Politiker, der zur Verabschiedung des Wachstumspakets der Bundesregierung in Bundestag und Bundesrat aufrief. Er sagte auch voraus: «Die Zinsen werden jetzt runter gehen im zweiten Halbjahr, da bin ich sehr sicher.»