Ein 22 Jahre alter Gefangener steht im Verdacht, das Feuer in seiner Zelle in der Justizvollzugsanstalt Würzburg gelegt zu haben. Der junge Mann wurde bei dem Brand schwer verletzt. Den Ermittlungen der Kriminalpolizei zufolge soll er am Mittwochabend seine Matratze vorsätzlich mit einem Feuerzeug angezündet haben. «Das hierzu verwendete Feuerzeug durfte er besitzen», hieß es von der Polizei. Weitere Details dazu konnte ein Polizeisprecher nicht sagen.
Feuerzeuge sind nach Angaben des Justizministeriums in den Justizvollzugsanstalten grundsätzlich erlaubt. Nur in Einzelfällen dürften Häftlinge kein Feuerzeug besitzen. «Der Anteil von Rauchern unter den Gefangenen ist im Vergleich zur Gesamtbevölkerung sehr hoch», teilte das Ministerium mit. «Ein generelles Verbot von Feuerzeugen würde faktisch zu einem Rauchverbot führen.» Dieses würde den Anstaltsfrieden erheblich beeinträchtigen. Damit ein Häftling mit einer Zigarette im Bett nicht versehentlich einen Brand auslöst, sind die Zellen dem Ministerium zufolge mit schwer entflammbaren Matratzen ausgestattet. Der Brand in Würzburg werde überprüft, hieß es.
Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft ermitteln nun gegen den 22-Jährigen wegen vorsätzlicher Brandstiftung. Im Fokus stehen dabei auch die Hintergründe der Tat. Der Gefangene war am Mittwoch mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gekommen und ist laut Polizei weiterhin nicht vernehmungsfähig. Fünf Justizmitarbeiter erlitten leichte Rauchvergiftungen. Der Schaden liegt nach ersten Schätzung im niedrigen fünfstelligen Bereich.