Games Music Hörbücher Fitness MyTone Alle Services
vodafone.de

Streit um Einwohnerzahl: Hanau will Klarheit vom Landesamt

Die Brüder-Grimm-Stadt hat erhebliche Zweifel an der Korrektheit der Daten aus Wiesbaden. Jetzt schickt sie einen Fragenkatalog ans Statistische Landesamt - denn die Zahlen haben Auswirkungen.
Brüder Grimm-Denkmal vor dem in Hanau
Der Streit um die Einwohnerzahl der Stadt Hanau geht weiter. (Archivbild) © Frank Rumpenhorst/dpa

Hanau lässt im Streit mit dem Statistischen Landesamt über seine richtige Einwohnerzahl nicht locker. Die Stadt bezweifelt, dass bei der Berechnung des jüngsten Zensus methodisch alles korrekt abgelaufen ist und wirft der Behörde zudem vor, dass angewandte Verfahren sei nicht zu durchschauen. Der Magistrat schickte am Mittwoch einen 29 Punkte umfassenden Fragenkatalog an die Behörde. 

Laut Zensus zählte Hanau am Stichtag 15. Mai 2022 nur noch 93.632 statt 100.307 Einwohner, was einem Rückgang von 6.675 Menschen gegenüber 2021 entsprechen würde. Bei dem Streit um die tatsächliche Einwohnerzahl geht es nicht nur um Eitelkeiten, ob Hanau nun eine Großstadt mit mehr als 100.000 Einwohnern ist oder nicht. Die Ergebnisse des Zensus sind die Grundlage dafür, wie viel Geld Städte und Gemeinden in Zukunft durch den Länder- und den kommunalen Finanzausgleich sowie durch EU-Fördermittel zugewiesen bekommen.

Klarheit verlangt 

«Wenn wir schon Millionen Euro verlieren, dann wollen wir wenigstens verstehen, warum», sagte der Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD). «Ich habe gelernt, dass man Bescheide so transparent erklären muss, dass derjenige, der davon möglicherweise belastet ist, nachvollziehen kann, warum das so ist.»

Und genau daran fehlt es nach Ansicht der Stadt Hanau weiterhin. Weder ein erstes Gespräch mit dem Amt im August noch das für Mitte September angekündigte Erläuterungsblatt habe Klarheit gebracht, kritisiert die Kommune. Das am 23. September vorgelegte Datenblatt stelle keinen Erläuterungsbericht dar. Das Papier enthalte keine detaillierten Informationen, wie die amtliche Bevölkerungszahl insbesondere methodisch im Rahmen des Zensus 2022 ermittelt worden sei, erklärte Bürgermeister Maximilian Bieri (SPD).

Rechtsweg «nicht ausgeschlossen»

Die Stadt wirft der Behörde vor, dass es keine vollständige Dokumentation aller einzelnen Verfahrensschritte für den aktuellen Zensus gebe. Zudem bleibe unklar, warum die Programme und Programmcodes nicht öffentlich zugänglich seien, ob es unabhängige Prüfungen der Programme gegeben habe und wo diese gegebenenfalls dokumentiert seien.

«Der Zensus 2022 hat wohl gravierende finanzielle Auswirkungen für die 
Stadt Hanau zur Folge», erklärte Bieri. «Gleichzeitig können wir diesen weder inhaltlich noch methodisch nachvollziehen.» Den Rechtsweg wolle die Stadt zwar nicht beschreiten, erklärte der Bürgermeister weiter, «wir halten ihn aber nicht für ausgeschlossen».

Auch Frankfurt, Kassel, Darmstadt und Offenbach mit einem Minus

Laut Zensus kamen auch Frankfurt, Kassel, Darmstadt und Offenbach auf niedrigere Einwohnerzahlen als erwartet. Lediglich Wiesbaden hatte ein leichtes Plus. In Hanau war der Ausschlag mit minus 6,7 Prozent am größten.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Prozess gegen Tate-Brüder
People news
Gericht lehnt Prozessbeginn gegen Tate-Brüder ab
Superman: Erster Trailer online – alle Infos zu James Gunns neuem Film
Tv & kino
Superman: Erster Trailer online – alle Infos zu James Gunns neuem Film
Pokémon GO: Alle Mega-Entwicklungen – und was Du dazu wissen musst
Games news
Pokémon GO: Alle Mega-Entwicklungen – und was Du dazu wissen musst
Krypto-Projekt World
Internet news & surftipps
Streit um Augen-Scans könnte Daten-Anonymisierung klären
Mann fotografiert mit seinem Smartphone die Bescherung
Internet news & surftipps
Umfrage: Wie stehen Sie zur Handy-Nutzung an Heiligabend?
1. FC Heidenheim - FC St. Gallen
Fußball news
Heidenheim verpasst Achtelfinal-Coup im Europapokal
Das Online-Zahlungssystem Wero auf einem Smartphone
Job & geld
Wero statt Paypal? Was der neue Zahlungsdienst bislang kann