Zum Beginn der Herbstferien an diesem Wochenende wird in Hamburg und Schleswig-Holstein eine Reisewelle erwartet. Auf den Autobahnen und in den Abflugterminals des Hamburger Flughafens könnten sich längere Schlangen bilden.
A7 und A1 in Hamburg besonders staugefährdet
In einer Prognose zählt der ADAC die Fernstraßen zur Nord- und Ostsee, die A7 Hamburg-Flensburg und den gesamten Großraum Hamburg zu den schlimmsten Staustrecken in Deutschland. Auf der A7 nördlich und südlich des Elbtunnels geht der Ausbau der Autobahn auf acht Spuren weiter. Autofahrer dürfen im Baustellenbereich teilweise nicht schneller als 60 km/h fahren.
Auch auf der A1 gibt es Baustellen, so auf der Hamburger Ostumfahrung zwischen dem Tunnel Moorfleet und der Norderelbbrücke in Richtung Bremen/Hannover. Südlich der Hansestadt zwischen Hittfeld und dem Horster Dreieck wird auf der Fahrbahn in Richtung Lübeck gebaut.
ADAC-Sprecher Christian Hieff wies darauf hin, dass auch das bevölkerungsreiche Nordrhein-Westfalen noch eine zweite Woche Ferien habe. Einige Familien würden sich erst jetzt auf den Weg in den Herbsturlaub machen. «Es wird schon voll werden», meinte Hieff zur Verkehrslage um Hamburg.
Stärkster Passagierandrang am Flughafen seit Corona
Der Flughafen Hamburg rechnet an diesem Wochenende mit 58.000 ankommenden und abreisenden Passagieren. Neben dem Ferienstart in Hamburg und Schleswig-Holstein enden dann zeitgleich die Herbstferien in Bremen und Niedersachsen. Mit 370.000 Passagieren pro Woche seien die kommenden Herbstferien «die stärksten Wochen seit der Corona-Pandemie», sagte Flughafensprecherin Katja Bromm. Gefragt sind in diesem Herbst warme Reiseziele wie Mallorca, die Kanarischen Inseln oder die Türkei.
Die Sicherheitskontrolle im Flughafen - die für viele Reisende die größte Hürde auf dem Weg ins Flugzeug darstellt - ist bereits ab 3.30 Uhr besetzt. In den Ferien gelte die generelle Empfehlung, mindestens zwei Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein, hieß es. Reisende könnten auch ein Zeitfenster an der Sicherheitskontrolle buchen und ihr Gepäck am Vortag aufgeben.
Bahn nutzt Ferien zum Bauen
Die Deutsche Bahn baut unterdessen an vielen Stellen in ihrem Netz. Die Strecke Berlin-Hamburg ist noch bis Mitte Dezember für den Fernverkehr gesperrt. Die Züge werden über Lüneburg, Uelzen und Salzwedel umgeleitet. Wegen eines eingleisigen Abschnitts fährt nur ein Zug statt zweien pro Stunde, die Fahrzeit verlängert sich um mindestens 45 Minuten. Im Regionalverkehr zwischen Hamburg und Schwerin fahren Ersatzbusse. Auch auf der Strecke zwischen Lübeck und Neustadt/Holstein müssen Reisende in Busse umsteigen.
Zwei S-Bahnlinien in Hamburg unterbrochen
Die Hamburger S-Bahn nutzt die zweiwöchigen Herbstferien für Bauarbeiten auf den Linien S1 (Wedel-Flughafen/Poppenbüttel) und S2 (Altona-Bergedorf/Aumühle). Gebaut wird an den Eisenbahnüberführungen über die A7 und die Baurstraße in Altona, wie die S-Bahn mitteilte. Die Fahrgäste der S1 müssen deshalb zwischen Othmarschen und Bahrenfeld Ersatzbusse nutzen.
Brückenarbeiten finden auch in der Nähe des Berliner Tors am Anckelmannsplatz und der Wendenstraße statt. Außerdem wird ein Bahnsteig der Station Billwerder-Moorfleet erneuert. Zwischen Berliner Tor und Billwerder-Moorfleet fahren darum Ersatzbusse, zwischen Berliner Tor und Bergedorf auch Expressbusse.