Der ADAC erwartet nach dem Start der Sommerferien in Baden-Württemberg und Bayern bundesweit eines der schlimmsten Stauwochenenden des Jahres. Für kurze Zeit sind nun in allen Bundesländern Ferien. Für viele Staus sorgen dürften daneben das zunächst schöne Wetter im Süden und auch das anstehende Ende der Ferien in einigen Bundesländern sowie skandinavischen Ländern.
Vor allem auf den Straßen Bayerns wird das laut ADAC zu spüren zu sein: Die Routen zu den beliebten Reisezielen Italien und Österreich führen fast immer durch den Freistaat. Auch wer in die Schweiz will, quert oft Bayern.
Eine erste große Reisewelle mit langen Staus gab es bereits am Freitag. «Doch auch am Samstag werden viele Familien den Weg in den Süden antreten», so der Verkehrsexperte des ADAC Südbayern, Alexander Kreip. Der Sonntag solle sich ähnlich zeigen.
Bereits am Vormittag staute es sich deutschlandweit an mehreren Stellen. Auf der bayerischen A8 berichtete ein Polizeisprecher von rund 14 Kilometern bis zum Grenzübergang nach Österreich. Auf der A7 in Richtung Hamburg berichtete der ADAC von 22 Kilometern Stau zwischen den Anschlussstellen Allertal und Soltau-Ost. Und rund um Bremen stockte der Verkehr auf mehreren Abschnitten der A1. Zudem ist bei Leverkusen eine wichtige Verkehrsachse der A1 bis Montag gesperrt.
Unter den Autobahnen mit der größten Staugefahr sind den Angaben zufolge die A5 Frankfurt - Basel, die A6 Mannheim - Nürnberg und die A9 Berlin - München. Der ADAC listete noch einige weitere auf, insbesondere in den Großräumen Berlin, Hamburg und München. Auch die üblichen Verdächtigen im Ausland sind dabei: Tauern-, Fernpass-, Inntal-, Brenner-, Karawanken-, Pyhrn- und Gotthard-Route sind dem ADAC zufolge staugefährdet.
Nerven bewahren und lieber wann anders in den Urlaub starten
«Wer nicht im Dauerstau stehen möchte, sollte über einen alternativen Reisetermin unter der Woche, zum Beispiel Dienstag bis Donnerstag, nachdenken», so der ADAC. Reisende sollten für Reisen aller Art viel Zeit einplanen und die Nerven bewahren - auch bei längeren Staus. Wartezeiten an den Mautstationen können durch vorab gekaufte Vignetten vermieden werden.
Auch in den Bahnen dürfte es voll werden: Insbesondere am Wochenende zum bayerischen Ferienstart ist allgemein besonders viel Andrang. Die Deutsche Bahn (DB) empfiehlt Reisenden, sich vor dem Ticketkauf über die Auslastungen zu informieren und Sitzplätze zu reservieren. «Auf manchen Strecken können Intercity-Verbindungen gute Alternativen zu den schnellen ICE sein», so ein DB-Sprecher.
An den Flughäfen ist Hochbetrieb: Der Münchner Flughafen rechnete am Wochenende mit bis zu 400.000 Passagieren. Im Verlauf der Sommerferien sollen es voraussichtlich mehr als sechs Millionen Reisende sein.