Ab an die Küste, oder doch lieber in die Berge? Wenn am Freitag die Herbstferien in Nordrhein-Westfalen starten, machen sich Familien überall im Land auf den Weg in den Urlaub. Der ADAC und die Autobahn-Gesellschaft rechnen vor allem am Freitagnachmittag mit vollen Straßen. Auch die Nachbarländer Hessen und Rheinland-Pfalz starten in die schulfreie Zeit. Für Reisende im Bahnverkehr kommt hinzu, dass eine Großbaustelle in Richtung Hannover und Berlin den Zugverkehr beeinträchtigt.
Der Freitag zum Beginn der NRW-Herbstferien zähle traditionell zu den zehn staureichsten Tagen des Jahres, teilte der ADAC mit. Dann seien Berufspendler, Urlauber und Ausflügler gleichzeitig auf den Autobahnen unterwegs. Auch am Samstagvormittag sei die Staugefahr erhöht. Am Sonntag erwartet der ADAC hingegen kaum Probleme.
Besonders stark sei der Reiseverkehr traditionell in Richtung der Wandergebiete in den Mittelgebirgen und Alpen sowie zur Nord- und Ostsee. In NRW bleiben der Großraum Köln (A1, A3) sowie der Bereich Duisburg/Oberhausen rund um das Autobahnkreuz Kaiserberg (A3, A40, A59) Stau-Hotspots.
Zwischen Duisburg und Oberhausen ist wegen eines maroden Entwässerungssystems außerdem von Mittwoch (9.10., 21.00 Uhr) bis zum darauffolgenden Dienstag (15.10., 5.00 Uhr) die Autobahn in Richtung Norden voll gesperrt. Verkehrsteilnehmer sollen den Bereich möglichst weiträumig umfahren.
Möglichst nicht dann losfahren, wenn alle in den Urlaub wollen
«Antizyklisch fahren, also die Stoßzeiten meiden, bleibt der beste Tipp. Wer unbedingt schon am Freitag starten muss, sollte spätestens am frühen Vormittag losfahren oder erst am Abend aufbrechen», sagte der Leiter des Fachbereichs Verkehr und Umwelt beim ADAC Nordrhein, Roman Suthold.
Die Autobahn-Gesellschaft versucht, Staus vor Baustellen möglichst zu vermeiden. «Um die Reisen der Verkehrsteilnehmenden nicht zusätzlich zu erschweren, verzichten wir an den Ferienwochenenden weitgehend auf die Einrichtung von Tagesbaustellen», sagte die für Westfalen zuständige Niederlassungsdirektorin Elfriede Sauerwein-Braksiek.
Bahn baut zwischen Ruhrgebiet und Hannover
Die Bahn nutzt die Herbstferien hingegen bewusst für Bauarbeiten, weil dann weniger Pendler unterwegs sind. Die größten Auswirkungen gibt es auf der Strecke vom Ruhrgebiet in Richtung Hannover und Berlin. Sieben Wochen lang werden Züge auf der Strecke umgeleitet.
Vor allem in der ersten Ferienwoche müssen Reisende auf der stark befahrenen Strecke deutlich mehr Zeit einplanen. Vom 11. Oktober (21.00 Uhr) bis zum 18. Oktober werden ICEs zwischen Hamm und Hannover ohne Zwischenhalt über andere Strecken umgeleitet. Die Fahrt werde dadurch etwa 60 bis 75 Minuten länger dauern als gewöhnlich, teilte die Bahn mit. Bielefeld, Gütersloh, Herford und Minden werden in dieser Bauphase gar nicht von Fernzügen angefahren. Auf zahlreichen Nahverkehrslinien fahren nur Ersatzbusse.
Am Niederrhein erneuert die Bahn drei Eisenbahnbrücken in Krefeld und arbeitet an einem neuen Stellwerk in Viersen. Fernzüge werden um Krefeld und Viersen herum geleitet, im Nahverkehr fahren Ersatzbusse. Reisende sollten sich am besten online über die Auswirkungen informieren, riet die Bahn. Die Fahrplanänderungen seien in den Online-Auskunftssystemen eingepflegt.