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Nord-Grüne fordern Schutz kritischer Infrastruktur

Drohnenflüge über Brunsbüttel, Beschädigungen an Glasfaserkabeln: Die Nord-Grünen fordern einen besseren Schutz kritischer Infrastrukturen - auch im Norden.
Konstantin von Notz
Der Grünen-Politiker Konstantin von Notz fordert einen besseren Schutz kritischer Infrastruktur. (Archivbild) © Monika Skolimowska/dpa

Schleswig-Holsteins Grüne mahnen einen besseren Schutz kritischer Infrastrukturen an. Es habe bereits Angriffe auf Glasfaserkabel, Beschädigungen an Flüssiggas-Anschlüssen und auch Drohnenflüge über dem Industriegebiet Brunsbüttel gegeben, sagte der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums, Konstantin von Notz, auf dem Landesparteitag. 

«All das sind keine Erzählungen aus irgendwelchen dystopischen Science-Fiction-Romanen», sagte von Notz. Das sei die Realität in Deutschland, auch in Schleswig-Holstein. Es müsse dafür mehr Bewusstsein hierzulande geben.

Die Drohnenflüge im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel sollen laut einem «Spiegel»-Bericht Anfang August über dem ChemCoast Park begonnen haben. Direkt daneben liegen ein LNG-Terminal und ein stillgelegtes Kernkraftwerk. Die für Staatsschutzsachen zuständige Staatsanwaltschaft Flensburg leitete ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Agententätigkeit zu «Sabotagezwecken» ein.

Die Grünen fordern, die Strukturen zur Erkennung und Abwehr von hybriden Bedrohungen sowie den Schutz kritischer Infrastruktur entschlossen auszubauen. «Bedrohungslagen sind im Zuge des russischen Angriffskriegs exorbitant gestiegen – davon zeugen die Vorkommnisse in Brunsbüttel», sagte von Notz. Gezielt lancierte Desinformation sei ebenfalls ein relevantes Problem.

Forderungen der Partei

«Wir müssen nicht nur Stromtrassen, Wasserwerke und das Internet schützen, sondern auch unsere Parlamente, unsere Zivilgesellschaft und die freie Presse», sagte der Landesvorsitzende Gazi Freitag.

Konkret fordert die Partei, auch die Regulierung von Internet-Plattformen wie Tiktok entschlossen voranzutreiben. Die Verfassungsschutzämter sollen gestärkt werden. «Den effektiven Schutz vor militärischen Drohnen der neusten Generation, vor Mini-U-Booten, die an Oligarchenjachten hängen, und vor Geheimdienstkommandos kann nicht allein die schleswig-holsteinische Landespolizei leisten.» Notwendig sei ein Zusammenspiel von Polizei, Nachrichtendiensten und Bundeswehr unter strenger Beachtung verfassungsrechtlicher Vorgaben.

© dpa
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