Die Zahl der von hessischen Jugendämtern gemeldeten Fälle von Kindeswohlgefährdungen hat im vergangenen Jahr laut Statistik einen Höchststand erreicht. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes wurden 6.200 Fälle verzeichnet und damit rund zehn Prozent mehr als im Jahr davor.
In 47 Prozent der Fälle stellten die Jugendämter psychische Misshandlungen fest, in 48 Prozent Vernachlässigung, in 29 Prozent körperliche Misshandlungen und in 5 Prozent Anzeichen sexueller Gewalt. Knapp die Hälfte (46 Prozent) aller Gefährdungseinschätzungen habe Kinder unter sieben Jahren betroffen.
Auch Zahl der Gefährdungseinschätzungen steigt
In 705 Fällen ordneten hessische Familiengerichte den Angaben zufolge Maßnahmen zum teilweisen oder vollständigen Entzug der elterlichen Sorge an. Das waren ungefähr so viele wie im Jahr 2022 (704). Insgesamt nahmen die hessischen Jugendämter im vergangenen Jahr rund 17.770 Gefährdungseinschätzungen vor. Das waren 7 Prozent mehr als im Vorjahr.