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«Markenzeichen Berlins» - Kultur wehrt sich gegen Sparpläne

Vorstellungen unterbrechen, Banner aufhängen, leere Regale: Die Berliner Kulturszene warnt mit einem Aktionstag #BerlinistKultur vor drohenden Kürzungen im Haushalt und dramatischen Folgen.
Aktionstag #BerlinistKultur gegen drohende Kürzungen
Aktionstag #BerlinistKultur gegen drohende Kürzungen

Die Berliner Kulturszene wehrt sich mit verschiedenen Aktionen gegen drohende Einsparungen im Kulturetat der Hauptstadt. Zahlreiche Einrichtungen - darunter Theater, Museen und Bibliotheken - verleihen etwa mit rot-weißem Flatterband, Bannern oder unterbrochenen Vorstellungen ihrem Protest Ausdruck.

An dem Aktionstag #BerlinistKultur beteiligen sich zum Beispiel das Deutsche Theater, die Volksbühne, die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB), das Berliner Ensemble, die Schaubühne, das Deutsche Technikmuseum und der Friedrichstadtpalast.

«Vielfältiges Kulturprogramm auf dem Spiel»

«Das vielfältige Kulturprogramm - das Markenzeichen von Berlin – steht auf dem Spiel», sagte der Intendant des Berliner Ensembles, Oliver Reese, der Deutschen Presse-Agentur. Auch die Arbeitsmöglichkeiten vieler freier Künstler seien betroffen. 

Das Volumen des Berliner Landeshaushalts ist seit den Corona-Jahren stark auf mittlerweile etwa 40 Milliarden Euro pro Jahr gestiegen. Die schwarz-rote Koalition will es nun schrittweise reduzieren. Nach ersten Einsparungen im laufenden Jahr ist für 2025 von drei Milliarden und für 2026 von fünf Milliarden Euro die Rede.

Wie das klappen soll, wollen CDU und SPD in den kommenden Wochen klären. Möglichst viele Bereiche sollen einen Sparbeitrag leisten - auch die Kulturverwaltung von Senator Joe Chialo (CDU). Dieser machte anlässlich des Aktionstags klar: «Berlin muss sparen – aber die Kultur ist der Pulsschlag unserer Stadt und nicht nur ein Erbe der Vergangenheit, sondern auch ein Versprechen für die Zukunft.» Er danke allen, die sich an dem Aktionstag für die Kultur einsetzten.

Kulturszene befürchtet Kürzungen von zehn Prozent

Die Kulturszene befürchtet, mit bis zu zehn Prozent weniger Geld auskommen zu müssen und warnt vor Einschränkungen im Spielbetrieb bis hin zu Insolvenz und Schließung sowie dem Verlust von Arbeitsplätzen. Die drohenden Kürzungen wären «dramatisch», sagte Reese. 

Das Renaissance-Theater Berlin plante, eine Vorstellung von Ex-Kultursenator Klaus Lederer am Haus zu unterbrechen. Bibliotheken wollten an rund 80 Standorten in der Stadt leere Regale vor die Türen stellen, wie eine ZLB-Sprecherin sagte. Theater wie die Volksbühne hängten großflächige Banner auf. Auch warnende Posts auf Social Media gab es.

© dpa
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