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Haftbefehl gegen mutmaßlichen Krefelder Brandstifter

Ein 38-Jähriger soll in einem Kino in Krefeld Benzin vergossen haben, die Polizei schießt auf ihn. Nun werden immer mehr Details zu dem Mann bekannt.
Polizei schießt Verdächtigen in Krefeld nieder
Gegen den mutmaßlichen Brandstifter von Krefeld ist Haftbefehl erlassen worden. (Archivbild) © Christoph Reichwein/dpa

Gegen den mutmaßlichen Brandstifter von Krefeld ist Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts der versuchten schweren Brandstiftung erlassen worden. Dies sei bereits am Freitag durch einen Richter erfolgt, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit. 

In einem Kino in Krefeld hatte die Polizei am Donnerstagabend einen Verdächtigen mit mindestens einem Schuss niedergestreckt. Dieser soll dort nach früheren Angaben Benzin vergossen und versucht haben, es anzuzünden. Der 38-jährige Mann kam schwer verletzt in ein Krankenhaus. Zuvor soll er mehrere Brände in Krefeld gelegt haben. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte in einer ersten Einschätzung unmittelbar nach der Tat von einem versuchten Mord gesprochen.

Ermittlungen zum Motiv dauern an

Der Tatverdächtige befindet sich aktuell noch in ärztlicher Behandlung. Die Ermittler beschrieben seinen Zustand als stabil und nicht lebensbedrohlich. Die Ermittlungen zum genauen Ablauf der Tatnacht, dem Beschuldigten und seiner Motivlage dauerten an. «Diese gestalten sich komplex, daher können derzeit keine weiteren Details bekannt gegeben werden», so die Ermittler.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand sei davon auszugehen, dass der 38-Jährige in Krefeld zumindest einmal «wegen Gewaltdelikten und Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung» verurteilt worden sei. Die verhängte Freiheitsstrafe in Höhe von vier Jahren und sechs Monaten aus dem Jahr 2010 sei 2014 vollständig verbüßt worden.

Polizei: Keine Hinweise auf terroristischen Anschlag

Dem Verdächtigen sollen auch mehrere Verurteilungen in Frankreich zuzuordnen sein. Es sei davon auszugehen, dass sich der 38-Jährige «bereits seit vielen Jahren unter zahlreichen Alias-Personalien im Bundesgebiet und in europäischen Nachbarstaaten aufgehalten» habe, teilten die Ermittler weiter mit. Die Überprüfung dauere aber noch an.

Die Polizei hatte erklärt, dass es keine Hinweise auf einen terroristischen Anschlag gibt. Es handelt sich bei dem Verdächtigen laut NRW-Flüchtlingsminsterium um einen Iraner, der 2002 erstmals nach Deutschland eingereist und hier geduldet ist. Nach Angaben von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) gibt es Hinweise auf eine psychische Erkrankung.

© dpa
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