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Grabmal von Otto dem Großen in schlechtem Zustand

Seit dem 13. Jahrhundert befindet sich das Grab von Otto I. im Magdeburger Dom. Sein Zustand verschlechtert sich zusehends. Experten greifen nun ein. Das sind die Pläne.
Konservierungsmaßnahmen am Grabmal von Otto I
Konservierungsmaßnahmen am Grabmal von Otto I

Der Zustand des Grabmals von Otto dem Großen (912-973) im Magdeburger Dom ist in einem so schlechten Zustand, dass Experten nun eingreifen. An der Außenhülle des Grabs seien bei jüngsten Untersuchungen Schäden festgestellt worden, sagte der wissenschaftliche Direktor der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Eike Henning Michl. Der Klimawandel wirke sich am Denkmal aus. Er sorge im Dom für größere Klimaschwankungen, die das Material nicht verkrafte.

«Man muss sich die Grablege vorstellen als ein großer Kalksteinsarkophag mit einer Marmorplatte abgedeckt, der in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder Reparaturmaßnahmen über sich ergehen lassen musste.» Eisenklammern rosteten, der Rost sorge für Risse im Kalkstein und im Marmor. Die Klammern müssten ausgetauscht werden, um weitere Schäden zu verhindern, so Michl.

Grabmal wird nicht mehr zu sehen sein

Die Konservierungsmaßnahmen sollen Anfang des kommenden Jahres beginnen und möglichst 2025 abgeschlossen sein. Das Grab wird während der Arbeiten mit einem Sichtschutz von etwa sieben mal acht Metern Grundfläche und 3,5 Metern Höhe versehen.

Was genau die Experten erwartet, wissen sie nicht - sie sprechen von einem «Überraschungsei». Daher sind die genauen Schritte und auch die Kosten noch nicht absehbar.

«Der Kaiser bleibt in Magdeburg»

Vor 180 Jahren, im November 1844, sei das Grab zuletzt geöffnet worden, sagte der Projektleiter des Landesamts für Denkmalschutz Sachsen-Anhalt, Veit Dresely. In der Holzkiste, die sich darin befindet, lagen damals Skelettteile und Textilien, deren Zustand vermutlich sehr fragil sei. Nötige Untersuchungen sollen in Magdeburg erfolgen - nach dem Motto «Der Kaiser bleibt in Magdeburg», hieß es. Das ist auch der Domgemeinde wichtig.

Domprediger Jörg Uhle-Wettler wies auf die Verantwortung für die Toten hin. Er sagte: «Das ist schon ein besonderes Grab, das wir da öffnen. Ich werde auf alle Fälle, bevor die ersten Arbeiter an dem Grab rumpiepeln, im Namen der Magdeburger den Kaiser um Vergebung bitten. Da werde ich mir was überlegen liturgisch. Auch wenn es Jahrhunderte her ist, wir leben letztendlich auch mit den Toten und wir sind auch länger tot als wir leben.» 

Otto I., auch Otto der Große genannt, war der erste Kaiser des Heiligen Römischen Reichs und eine Zentrale Figur der europäischen Geschichte. Otto wurde 962 in Rom zum Kaiser gekrönt. 968 gründete er das Erzbistum Magdeburg. 973 starb er im Memleben. Er wurde im Magdeburger Dom an der Seite seiner schon 946 verstorbenen Frau Editha beigesetzt.

© dpa
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