Beim Verfassungsschutz Mecklenburg-Vorpommern ist jede zehnte Stelle unbesetzt. Es liefen Ausschreibungsverfahren für verschiedene Dienstposten, sagte eine Sprecherin von Innenminister Christian Pegel (SPD).
Etwa ein Dutzend der mehr als 120 Stellen sind demnach derzeit nicht besetzt. Gegenüber der «Ostsee-Zeitung» erklärte Verfassungsschutz-Chef Thomas Krense, ein Grund seien langwierige Auswahlverfahren mit einer Dauer von einem halben bis zu einem ganzen Jahr.
23 zusätzliche Stellen
Mit dem Doppeletat 2024/25 wurden demnach zu den rund 100 bisherigen Stellen 23 zusätzliche bewilligt. «Bis auf eine von den 23 sind auch alle ausgeschrieben worden», zitiert das Blatt den obersten Verfassungsschützer des Landes.
Gesucht werden demnach etwa Islamwissenschaftler, Psychologen, Historiker, Steuerfahnder, Finanz- und Justizexperten, aber auch Fachleute für die allgemeine Verwaltung. Einige schon ausgewählte Mitarbeiter sollen in den kommenden Monaten ihren Dienst antreten.
Aufstockung nach Negativ-Schlagzeilen
Nach Negativ-Schlagzeilen über die Leistungen des MV-Verfassungsschutzes war in einem Gutachten vom September 2023 eine personelle Stärkung des Geheimdienstes empfohlen worden. Die Negativ-Schlagzeilen betrafen unter anderem Ermittlungspannen bei der Mordserie der rechtsextremistischen Terrorgruppe NSU.
Das Fass zum Überlaufen brachten dann wohl Berichte, wonach der Verfassungsschutz MV mögliche Hinweise zum Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz im Dezember 2016 mit 13 Toten nicht rechtzeitig weitergegeben haben soll. In der Folge waren die Leitung des Verfassungsschutzes ausgetauscht und umfangreiche Reformen in der Landesbehörde eingeleitet worden.