Games Music Hörbücher Fitness MyTone Alle Services
vodafone.de

Ur-Panda in Tongrube im Allgäu entdeckt

Erst Menschenaffe «Udo», nun ein Verwandter des heutigen Pandas: Die Tongrube «Hammerschmiede» ist für Forscher eine Fundgrube - und das schon seit Jahren.
Panda-Nachwuchs im Berliner Zoo
SYMBOLBILD Forscher von der Universität Tübingen haben einen Vorläufer vom Panda im Allgäu entdeckt © Paul Zinken/dpa

Als spektakulärster Fund in der «Hammerschmiede» im Allgäu wurden im Jahr 2019 Skelettteile des Menschenaffen «Udo» bekannt, der vor rund 11,6 Millionen Jahren gelebt haben soll. Jetzt entdeckten Forscher dort einen Ur-Verwandten des heutigen Pandas. 

Zähne verraten die Speisekarte

Die einzige bislang dort gefundene Bärenart mit dem Namen Kretzoiarctos beatrix wird als ältester Verwandter des modernen Großen Pandas (Ailuropoda melanoleuca) angesehen. Denn Form und Gestalt seiner Zähne weisen Ähnlichkeiten mit denen des chinesischen Bären auf.

Dieser ernährt sich bekanntermaßen ausschließlich von Bambus. Die Ernährung des Ur-Pandas glich dagegen eher der pflanzlich-tierischen Mischkost heutiger Braunbären. Das berichtet ein internationales Forschungsteam aus Hamburg, Frankfurt, Madrid und Valencia unter der Leitung von Madelaine Böhme vom Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen im Fachblatt «Papers in Paleontology». 

Der Ur-Panda war kleiner als moderne Braunbären, wog aber mehr als 100 Kilogramm. «Die heutigen Großen Pandas gehören in der zoologischen Systematik zu den Fleischfressern. Tatsächlich ernähren sie sich aber ausschließlich von Pflanzen. Sie haben sich auf harte pflanzliche Nahrung, insbesondere Bambus spezialisiert», berichtet Erstautor Nikolaos Kargopoulos.

Die Ernährung des Bären aus der Grube in Pforzen (Landkreis Ostallgäu) enthielt sowohl pflanzliche als auch tierische Bestandteile. «Diese Ergebnisse sind wichtig für unser Verständnis der Evolution von Bären und der Entwicklung des Veganismus bei den Großen Pandas», sagt Böhme. «Kretzoiarctos beatrix, die ältesten Großen Pandas, waren demnach Generalisten. Eine Spezialisierung in der Ernährung der Pandas erfolgte erst spät in ihrer Evolution.»

«Hammerschmiede»: ein Schatz für Forscher 

Neben dem Panda wurden in der Grube weitere 27 Raubtierarten gefunden, berichten die Forscher im Fachblatt «Geobios». «Es gibt wohl auch kaum einen modernen Lebensraum mit ähnlich vielen Arten», sagt Böhme. Diese Vielfalt zeige, dass das Ökosystem sehr gut funktioniert haben müsse. Es gebe sogar Arten, die nebeneinander her bestanden, obwohl sie sehr ähnliche Nischen besetzt hätten, so die Forscherin. Ur-Panda-Überreste wurden zuvor schon unter anderem in Spanien entdeckt. 

Wissenschaftler forschen in dem schwäbischen Ort bereits seit 2011. Dabei wurden Tausende Überreste von Fossilien und Dutzende Pflanzenarten gefunden. Herausragend war der Fund von fossilen Resten des Menschenaffen «Udo» (Danuvius guggenmosi), der Annahmen zur Entwicklung des aufrechten Gangs infrage gestellt hatte.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
Kultur
Friedenspreisträgerin kritisiert Pazifismus um jeden Preis
Halloween Special der Comedy-Show LOL
People news
Halloween-Special von «LOL»: Gruseln, aber nicht lachen
50 Jahre «Derrick»
Tv & kino
Würger und Chauvis: Vor 50 Jahren lief erste «Derrick»-Folge
Tesla
Internet news & surftipps
US-Behörde prüft Teslas fortgeschrittene «Autopilot»-Version
Galaxy A16 5G vs. Galaxy A15 5G: Das unterscheidet die Budget-Handys
Handy ratgeber & tests
Galaxy A16 5G vs. Galaxy A15 5G: Das unterscheidet die Budget-Handys
Google Pixel 8a im Hands-on: Was kann das neue Google-Phone?
Handy ratgeber & tests
Google Pixel 8a im Hands-on: Was kann das neue Google-Phone?
Benedikt Duda
Sport news
Tischtennis-Sensation: Duda statt Ovtcharov im EM-Finale
Mitarbeiter montiert einen Lüfter
Job & geld
Vier-Tage-Woche: Welches Modell passt zu mir?