1. "Helau" in Köln rufen
Ein absoluter Klassiker unter den Karnevalsfettnäpfchen! Während in Düsseldorf und Mainz "Helau!" gerufen wird, heißt es in Köln natürlich "Kölle Alaaf!". Wer sich hier vertut, zieht sich nicht nur böse Blicke zu, sondern wird womöglich direkt als Tourist:in entlarvt. Der Kölner Karneval lebt von seiner eigenen Kultur, und die richtige Begrüßung gehört dazu!
2. Wenn das Kostüm zum Reinfall wird
Karneval ist die Zeit der bunten und kreativen Verkleidungen. Während es für manche reicht, sich schnell eine Perücke oder Pappnase aufzusetzen, erwarten eingefleischte Karnevalist:innen oft mehr. In Karnevalshochburgen wird viel Wert auf originelle und liebevoll gestaltete Kostüme gelegt. Wer mit einem lustlosen Outfit auftaucht, muss sich nicht wundern, wenn die Leute lieber mit anderen feierwütigen Jeck:innen anstoßen.
3. Falsches Schuhwerk wählen
Viele unterschätzen, wie anstrengend Karneval sein kann. Stundenlanges Tanzen, Laufen durch die überfüllten Straßen und das ständige Stehen in Kneipen können zur Tortur werden, wenn man mit unbequemen Schuhen unterwegs ist. Hohe Absätze oder neue, noch nicht eingelaufene Schuhe sind ein absolutes No-Go. Wer sich Blasen und schmerzende Füße ersparen will, sollte lieber auf bequeme, wetterfeste Schuhe setzen – schließlich kann das Wetter im Februar unberechenbar sein!
4. Zu spät ins Karnevalstreiben einsteigen
Viele denken, Karneval beginnt erst am Rosenmontag. Doch das ist ein Trugschluss! Die Feierlichkeiten starten bereits am Donnerstag vor Aschermittwoch. Dieser Donnerstag ist als Weiberfastnacht bekannt. Wer erst am Montag dazu kommt, hat nicht nur viele Highlights verpasst, sondern trifft auf Menschen, die sich bereits seit Tagen in einer anderen Party-Dimension befinden. Sich dann noch in die ausgelassene Stimmung einzufinden, kann herausfordernd sein.
5. Falsches Timing beim "Kamelle!"-Ruf
Ein typischer Anfängerfehler: Die Karnevalswagen halten manchmal, weil der Zug stockt. Wer dann weiterhin lautstark "Kamelle!" ruft, outet sich als Tourist:in. Der Brauch besagt, dass Wurfmaterial nur aus fahrenden Wagen geworfen wird. Also lieber kurz abwarten und sich auf den nächsten Schwung freuen!
6. Gespräche bei der Sitzung? Lieber später!
Karnevalssitzungen sind ein fester Bestandteil der Tradition. Hier geht es nicht nur um ausgelassenes Feiern, sondern auch um das Zuhören von Reden, das Mitsingen von Karnevalshits und natürlich das Schunkeln. Wer hier mit seinen Nachbar:innen ein tiefgründiges Gespräch starten möchte, wird schnell merken, dass man auf taube Ohren trifft. Wer sich unterhalten möchte, sollte besser nach der Sitzung in die nächste Kneipe gehen.
7. Uniformen sind keine Kostüme
Ein heikler Punkt, den viele Neulinge unterschätzen: Die Prinzengarde und andere Traditionskorps tragen keine "Kostüme", sondern Uniformen! Nach dem Preis zu fragen oder sie als "Verkleidung" zu bezeichnen, kann schnell respektlos wirken. Diese Uniformen sind mit viel Stolz verbunden und oft mit großer Geschichte behaftet.
8. Ohne Songtext kein Mitsingen
Karneval ist ohne Musik undenkbar. Wer mittendrin steht, aber keines der Lieder mitsingen kann, wird sich schnell ausgeschlossen fühlen. Die Klassiker wie "Viva Colonia", "Drink doch ene met", "Superjeilezick" und "Wenn et Trömmelche jeit" gehören zum Pflichtprogramm. Also am besten vorher ein paar Lieder anhören und sich auf das Mitsingen vorbereiten!
9. Ein "Bützje" ist reine Tradition
Ein "Bützje" ist ein freundschaftlicher Wangenkuss, der oft in ausgelassener Party-Stimmung verteilt wird. Um einen Flirtversuch handelt es sich dabei aber nicht! Dieses Ritual ist fester Bestandteil des Karnevals und rein platonisch gemeint; natürlich gibt es auch keine "Bützje"-Pflicht, aber beim Karneval wird meist vorausgesetzt, dass alle Mitfeiernden mit diesem Ritual vertraut sind. Bekommt man im Trubel also einen Knutscher auf die Wange gedrückt, sollte man diesen nicht sofort als plumpe Anmache abstempeln und wütend werden. Ist man in einer Gruppe unterwegs, spricht man es am besten schon vorher an, wenn einem diese Tradition unangenehm ist.
10. Kein Bargeld dabeihaben
Viele Kneipen, Bierstände und Imbissbuden akzeptieren keine Kartenzahlung. Wer sich also darauf verlässt, mit Karte zahlen zu können, steht schnell ohne Getränke oder Snacks da. Gerade an den vollen Karnevalstagen kann es schwierig sein, schnell einen Geldautomaten zu finden. Daher gilt: Lieber vorher ausreichend Bargeld einstecken!
Fazit: Karneval feiern, aber richtig!
Karneval ist eine Zeit des Feierns und der Gemeinschaft. Viel falsch machen kann man eigentlich nicht, dennoch sollte man sich aber vor allem in den Karnevalshochburgen auf die Traditionen der "fünften Jahreszeit" einlassen. Dann wird man auch nicht als bloße:r Party-Tourist:in abgestempelt, sondern kann eine unvergessliche Zeit erleben und viele neue Menschen kennenlernen.