Zwei gefeuerte Beamte der Londoner Polizei sind im Zusammenhang mit der Kontrolle schwarzer Sportler von einem Lügenvorwurf freigesprochen worden und dürfen in den Dienst zurückkehren. Das Berufungsgremium der Metropolitan Police hob ein Urteil des Disziplinarausschusses auf.
Der portugiesische 400-Meter-Läufer Ricardo dos Santos zeigte sich enttäuscht. Seine Partnerin, die britische Sprinterin Bianca Williams, und er würden die Entscheidung vor einem zivilen Gericht anfechten, kündigte er an.
Auf Rückfahrt vom Training gestoppt
Williams und dos Santos waren im Sommer 2020 angehalten worden, als sie mit ihrem drei Monate alten Baby vom Training nach Hause fuhren. Die Beamten fesselten das Paar mit Handschellen und durchsuchten das Auto erfolglos nach Waffen und Drogen. Die Sportler warfen der Polizei vor, aus rassistischen Gründen kontrolliert worden zu sein.
Der Disziplinarausschuss sprach die Beamten damals von mehreren Vorwürfen frei. Das Gremium kam aber zu dem Schluss, dass zwei der beteiligten Polizisten gelogen hätten, als sie angaben, sie hätten Cannabis gerochen. Die beiden Männer wurden daraufhin entlassen.
Die Entscheidung vom November 2023 sei irrational und widersprüchlich gewesen und habe den Ruf der angesehenen Polizisten ruiniert, sagte jetzt der Vorsitzende des Police Appeals Tribunal, Damien Moore. «Die beiden Beamten haben nicht gelogen. Beide Beamten werden nun wieder bei der Metropolitan Police eingestellt. Sie sollten rückwirkend ihren Lohn erhalten.»