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Wassermangel: 9 Tipps zum nachhaltigen Gießen

Es ist ein elender Teufelskreis: Das Ökosystem braucht gesunde Gärten. Diese brauchen Wasser. Und das ist Mangelware. So werden Sie den Bedürfnissen Ihrer Pflanzen trotzdem gerecht.
Blühende Malve
Blumen gießen
Wiesensalbei
Gartenarbeit - Boden lockern
Spatzen baden im Wasser

Wenn das Thermometer in die Höhe schnellt, ist die Gießkanne schnell im Dauereinsatz. Wasser ist für Pflanzen essenziell, keine Frage. Aber: Menge und Häufigkeit des Bedarfs hängen von so viel mehr Faktoren ab, als nur der Außentemperatur und den Niederschlägen. Durch vorausschauendes und geschicktes Management trotzt ein Garten der Trockenheit. Und der Wasserhahn kann öfter mal zu bleiben. So geht's. 

1. Wasser speichern

Der erste Tipp ist ganz einfach: Fangen Sie Regenwasser für schlechte Zeiten auf! Regenwasser schont nicht nur die natürlichen Wasserressourcen, sondern ist auch für die Pflanzen besonders verträglich, da es frei von Kalk ist, so der Industrieverband Garten (IVG). Hinzu kommt: Draußen gelagert, hat es eine für die Pflanzen angenehme Temperatur.

Die Größe des benötigten Speichers hängt natürlich von der Größe des Gartens und von dem Wasserbedarf der Kulturen ab. Als durchschnittlichen Richtwert gibt der IVG einen Wasserbedarf von 150 – 200 Litern pro Quadratmeter Garten an. Übrigens: Nicht nur Regenwasser, sondern auch Teile des Abwassers, wie Dusch- oder Spülwasser können laut IVG für die Gartenbewässerung verwendet werden. 

2. Wassermenge reduzieren

Der kräftige Strahl aus dem Schlauch oder Gießkanne ist in den Sommermonaten Verschwendung, denn ein trockener Boden kann die Wassermenge nicht aufnehmen, sodass es ungenutzt abfließt. Damit die Pflanzen vom rettenden Nass profitieren, ist es wichtig, regelmäßig mit sparsamer Dosierung zu wässern. 

Der IVG rät zu einer Tröpfchenbewässerung, weil so der Boden gleichmäßig Wasser zugeführt bekommt und die Gefahr vollständig an der Oberfläche auszutrocknen geringer ist.

3. Die richtigen Pflanzen auswählen

Pflanzen, die man in die pralle Sonne pflanzt, sollten auch bei Hitze und Trockenheit klarkommen. Pflanzen mit behaarten Blättern und solche mit silbrigem Laub eignen sich meist gut für solche Standorte. Ein tiefes Wurzelsystem und kleine Blätter sind weitere Anzeichen für hitzeverträgliche Pflanzen. 

Melanie Konrad, Gartenexpertin des Naturschutzbund Deutschland (NABU), empfiehlt die Verwendung heimischer Pflanzen, weil sie mit den vorhandenen Klimabedingungen und Trockenperioden besser zurechtkommen. Sie nennt als Beispiele Pflanzen wie den Feldahorn, Natternkopf, Dost und Wiesensalbei.

4. Zur richtigen Zeit pflanzen

Gehölze und Stauden sollten bereits im Frühling mit dem allgemeinen Austrieb einwachsen, deshalb sollten neue Pflanzen im Herbst oder Frühling eingesetzt werden. So erreicht das natürliche Wurzelsystem tieferen Schichten und kann sich im Sommer besser selbst versorgen.

5. Boden oberflächlich durchhacken

Hacken Sie alle Beete nach dem Gießen einmal oberflächlich durch. «Beim Hacken werden die Kapillaren im Boden unterbrochen», sagt Melanie Konrad und erklärt, dass kleine Poren Wasser aus tieferen Bodenschichten nach oben leiten, wo es verdunstet. «Unterbricht man den Mechanismus, wird Wasser im Boden zurückgehalten», so die Gartenexpertin des NABU. 

6. Freien Boden mulchen

Der NABU rät den freien Boden zwischen Gemüsepflanzen mit trockenem Rasenschnitt, Laub, Gemüseresten oder Schafwolle zu bedecken - mulchen nennt man das. Der Boden bleibt so schön feucht, das Bodenleben wird angeregt und die Pflanzen mit Nährstoffen versorgt.

7. Ein gutes Mikroklima fördern

Auch das Mikroklima im Garten bestimmt den Wasserverbrauch. Mit schattierenden Pflanzen wird die Verdunstung von Wasser gedrosselt und die Temperatur in Bodennähe angenehm gesenkt. Ansonsten ist Wind ein Faktor, der zu Austrocknung führt. Melanie Konrad empfiehlt deshalb, eine Hecke aus heimischen Gehölzen zu pflanzen, die den Wind abhält und zugleich Schatten spendet.

8. Humus im Boden fördern

Ein wichtiger Bestandteil im Boden ist die abgestorbene, tote Pflanzenmasse. Der sogenannte Humus stammt aus der Kompostierung, Gründüngerpflanzen und Herbstlaub. Humus wirkt wie ein Schwamm und speichert viel Wasser, das dann langsam an die Pflanzen abgegeben wird. 

9. An die Tiere denken

Gesunde Gärten brauchen tierische Bewohner - vor allem Insekten. Um das biologische Gleichgewicht zu erhalten, rät Melanie Konrad: «Bei großer Hitze und Trockenheit nicht nur Pflanzen mit Wasser versorgen, sondern auch Vogel- und Insektentränken mit Ausstiegshilfen für Kleintiere im Garten aufstellen und regelmäßig frisches Wasser einfüllen.»

© dpa ⁄ Dorothée Waechter
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