Bei CO2 achten schon viele auf ihren Fußabdruck. Auch beim Wasser lohnt es sich, öfter und genauer hinzuschauen. Denn der Wasserfußabdruck berücksichtigt neben dem direkten Wasserverbrauch auch das «virtuelle Wasser», das in Produkten und Lebensmitteln steckt.
Laut Umweltbundesamt nutzt jede Person in Deutschland im Schnitt zum Trinken, Waschen, Putzen und Kochen täglich knapp 130 Liter Trinkwasser im Haushalt. Der sogenannte konsuminduzierte Wasserverbrauch, also Wasser, das etwa für Herstellung und Transport von Gütern und Lebensmitteln verwendet wird, beträgt täglich rund 7200 Liter pro Kopf (das ist ungefähr viermal so viel Wasser wie im Bodensee). Davon stammen nur 14 Prozent des Wassers aus Deutschland selbst, aber 86 Prozent aus dem Ausland. Um den Wasserfußabdruck zu reduzieren, können Verbraucher verschiedene Maßnahmen ergreifen:
- Bewusster Konsum, Verschwendung vermeiden: Der Kauf regionaler und saisonaler Produkte sowie die Reduzierung von Fleischkonsum können den indirekten Wasserverbrauch senken. Ebenso, wenn man vermeidet Lebensmittel wegzuschmeißen.
- Wassersparende Haushaltsgeräte: Moderne Wasch- und Spülmaschinen verbrauchen deutlich weniger Wasser als ältere Modelle. Geschirrspüler und Waschmaschine sollte man nur vollbeladen laufen lassen.
- Bewusste Hygiene: Sparspültaste bei der Toilettenspülung nutzen, Duschen statt Vollbad nehmen, Wasserspar-Duschkopf einbauen.
- Im Grünen aufs blaue Gold achten: Im Garten und auf dem Balkon in den Morgen- oder Abendstunden gießen sorgt dafür, dass Pflanzen das Wasser besser aufnehmen können. Lieber seltener gießen und gut durchfeuchten, als täglich ein bisschen. Am besten: Regenwasser sammeln und zum Gießen verwenden.
- Regenwassernutzung im Haus: Die Installation einer Regenwasser-Sammelanlage oder Zisterne kann den Trinkwasserverbrauch erheblich reduzieren. Viele Kommunen fördern solche Anlagen finanziell.
Durch diese Maßnahmen können Haushalte nicht nur Wasser, sondern auch Geld sparen. Beispielsweise entfällt bei Installation einer Zisterne die Niederschlagsgebühr, die je nach Region zwischen 150 und 300 Euro pro Jahr für ein durchschnittliches Einfamilienhaus betragen kann. Die ressourcenschonende Anschaffung erhöhe auch den Wert eines Grundstücks, so Stefanie Binder von der BHW Bausparkasse. Sie empfiehlt, bei Neubauten eine Zisterne gleich mit einzuplanen. «Das spart Kosten für den Aushub und das Verlegen von Leitungen.»
2023 war das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Die Verringerung des Wasserfußabdrucks ist ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz und zur Anpassung an den Klimawandel. Jeder Einzelne kann durch bewussten Konsum und clevere Wasserspartechniken einen Unterschied machen.